Was kann das Sprachmodell ChatGPT?
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Realität als KI-Puzzle: Die Montage des amerikanischen Künstlers Trevor Paglen rekombiniert Internetfotos zu einem riesigen Wimmelbild. Bild: Mauritius
Wittgensteins Spiel: Im Dialog mit dem Sprachmodell ChatGPT wird der Bauplan unserer Wirklichkeit sichtbar, in all seiner Einfalt und Vielfalt. Es ist eine epistemologische Erschütterung.
Seit einer guten Woche ist das Sprachverarbeitungsmodell ChatGPT für die Öffentlichkeit zugänglich, und wenn man es zuvor gebeten hätte, die Debatte vorherzusagen, die sich im Anschluss entfalten würde, dann wäre ihm das wohl ganz gut gelungen: Als ob sie ein gemeinsames Skript gehabt hätten, schwärmten Technikenthusiasten von den revolutionären Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz, Skeptiker warnten vor den Gefahren, das halbe Internet versuchte, das kreative Potential des Bots zu demonstrieren oder dessen Schwachstellen zu entlarven, Journalisten in aller Welt führten Interviews mit ihm oder begannen ihre Artikel darüber mit einem Einstieg, den er generiert hatte.
Und wie viele Artikel über das Ende der Kultur, der Menschheit oder auch nur der Hausaufgaben ChatGPT schon schreiben musste, kann höchstens noch eine Suchmaschine überblicken. Bis auf Weiteres offen bleibt dabei wohl die Frage, ob das Modell nun schlauer oder dümmer als erwartet ist und welche Antwort eher ein Grund zur Sorge oder für Euphorie wäre.
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