Putins Propagandisten haben die Lügen satt
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Ginge es nach ihm, hätte Russland schon längst Atombomben auf die Ukraine und die Länder der EU abgeworfen: Wladimir Solowjow. Bild: Imago
Die Kritik wird harscher: In Russland wenden sich immer mehr alte Unterstützer des Regimes von Putin ab. Hat der Kriegsherr seine Leute nicht mehr unter Kontrolle?
Kürzlich hatte die Chefin der russischen Propagandaanstalt RT, Margarita Simonjan, einen Video-Auftritt von der Sorte, den man im Russischen „Bienen gegen Honig“ nennt: Man sah eine Propagandistin, die gegen Lügen ins Feld zieht. „Wir müssen aufhören, zu lügen, auf allen Ebenen, überall in unserem Land. Bei den Banken, in Ministerien, beim Militär, in den Betrieben, an den Schulen und Universitäten, in den Medien. Man. Muss. Aufhören. Zu. Lügen“, sagte sie. Man könne sich mit Lügen aus Schwierigkeiten herauswinden oder seine Dienstzeit verlängern, aber es führe immer zu falschen Entscheidungen: „Und falsche Entscheidungen führen zu Verlusten, oft zu irreversiblen Verlusten, und damit man sich dann nicht später in den Hintern beißt, muss man jetzt mit dem Lügen aufhören.“
Die andere zentrale Gestalt der russischen Propaganda, Wladimir Solowjow, schloss sich an: „Es ist an der Zeit, die Wahrheit zu sagen und endlich zu handeln.“ Sein Vorschlag: Man solle die Ukraine zerbomben. „Oder fehlt uns dazu etwa die Munition, so wie die Ausrüstung für die Mobilisierten?“
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