In Moskau herrscht Bürgerkrieg
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Demonstranten und Polizisten stehen einander bei einer ungenehmigten Protestaktion gegenüber. Bild: AFP
Der Kreml hat panische Angst, in der Hauptstadt sein Machtmonopol zu verlieren. Deshalb schlagen den Oppositionellen, die bei der Wahl zur Stadtduma nicht kandidieren dürfen, blanker Hass und brutale Gewalt entgegen.
In Moskau haben sie nun schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit Menschen gnadenlos verprügelt. Haben Arme und Beine gebrochen, Gesichter blutig geschlagen, Festgenommene über den Asphalt geschleift. Haben weder Frauen noch Halbwüchsige geschont. Menschen wurden am 27. Juli und am 3. August geschlagen, und das ist noch nicht das Ende. Aber die Obrigkeit nennt das nicht brutales Vorgehen, sondern heldenhafte Arbeit von Spezialeinheiten der Polizei und der Nationalgarde. Die Propaganda ruft dazu auf, ihnen Verständnis entgegenzubringen – denn es handelt sich ja um „unsere Söhne“!
Während der Kundgebungen waren diese „Söhne“ in rauhen Mengen unterwegs. Sie sind hervorragend trainiert, beherrschen verschiedene Strategien, können Ketten bilden, Menschen gezielt umzingeln und sich greifen – kurzum, tolle Typen! Wie viele haben sie festgenommen? Die Anzahl geht in die Tausende. Es fragt sich bloß, wie man mit ihnen zurechtkommen wird in jenem freien Russland, von dem ihre heutigen Opfer träumen.
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