Die Selbstüberschuldung der Menschheit könnte das Ende des Kapitalismus einläuten. Wäre dies auch das Ende der Zeit, die wir gewohnt sind, "Geschichte" nennen?
Gibt es eine Alternative für Deutschland aus linker Perspektive? Wolfgang Streecks „Gekaufte Zeit“ ist das Buch zum politischen Streit um den Euro. Eine Kritik des Soziologen Christoph Deutschmann.
Wer hat uns die Krise eingebrockt? Waren es Computerprogramme, die die Finanzpolitik nach derselben Logik beeinflussen, mit der Amazon Bücher empfiehlt? Unser Sommer-Gesprächspartner meint: „Die Marktwirtschaft ist unschuldig, die wurde selbst geschändet.“
Mitten in der Session denken die Kölner Karnevalskorps an den Tod: Auf dem Friedhof Melaten richten sie ihre eigenen Grabstätten ein, zunächst traditionsbedingt nur für Männer. Doch ein Ende ist auch dabei absehbar.
Die angestrebte Entkriminalisierung des Containerns ändert nichts an der Demütigung, die der Vorgang für viele mit sich bringt. Und den eigentlichen Skandal der Lebensmittelvernichtung lässt sie unberührt.
Bei seinem Auftritt beim russischen Fernsehmoderator Wladimir Solowjow hat der AfD-Abgeordnete Steffen Korté dessen unsägliche Propagandamärchen über die angeblich „faschistische“ Ukraine gestützt.
Jetzt wird das unbotmäßige Tier pädagogisiert: Die ein Wasserschwein verschlingende Anakonda-Schlange im Frankfurter Naturkundemuseum ist vorerst aus dem Verkehr gezogen. Wir warten auf moralische Belehrung.
Ein Denunziant verlangt, die Kunstausstellung in der Moskauer Tretjakow-Galerie in Einklang mit den „geistig-sittlichen“ Werten des Staates zu bringen. Der Angriff, der von der radikalen Kulturfront orchestriert sein dürfte, richtet sich gegen längst kanonisierte russische Kunst der Siebzigerjahre.
Was macht man als Zugbegleiter mit Berufsethos, wenn an einem winterlichen Vorabend nach stundenlanger Wartezeit eine ausgehungerte Fahrgastschar in die Waggons stürmt, aber kein Personal fürs Restaurant verfügbar ist? Man träumt.
Welche Mode mögen die Chinesinnen? Handtaschen, die vor zehn Jahren als Inbegriff des Luxus galten, sind für die fortgeschrittene Verbraucherin von heute nur noch Einkaufsbeutel.
Sozialismus und Kapitalismus waren Brüder: Der eine wollte die Zukunft beherrschen, der andere mit ihr spielen. Was wird nach dem Tod des einen? Wir müssen die Ideologien vergessen.
Die entfesselte Maschine: Es gibt keine Möglichkeit, das Computersystem der Finanzmärkte zu beherrschen. Den Wirtschaftswissenschaftlern brechen die Fundamente ihrer Theorien weg.
Was mit dem Euro passiert, wissen wir nicht. Wir sehen ihn auch immer seltener. Hin und wieder tauschen wir ihn gegen elektronisches Geld ein. Immer öfter erzeugt der Computer das Geld aber auch selbst.
Der Kapitalismus, in dem wir leben, hält immer noch daran fest, unser Verlangen zu kontrollieren. Deshalb wird er untergehen, wenn er sich nicht ändert, sagt die amerikanische Ökonomin Shoshana Zuboff.
Die aktuelle Debatte dreht sich vor allem darum, wie Frauen möglichst zackig in den Kapitalismus installiert werden können. Von einem selbstbestimmten, freien Leben ist nicht die Rede.
In der Krise müssten linke Ideen und Argumente den Diskurs bestimmen. Doch nach wie vor dominieren jene Begriffe und Ideologien, die uns ins Verderben geführt haben. Das liegt am strukturellen Ungleichgewicht der Öffentlichkeit. Doch auch das lässt sich ändern.
Als die Politik sich 2009 zur Überwindung der amerikanischen Immobilienkrise gratulierte, warnte Meinhard Miegel im F.A.Z.- Interview bereits mit den Worten „Staaten werden wackeln“ vor der nächsten, größeren Krise - ein Anlass zur Nachfrage.
Er ist Leo Trotzkis Patensohn, der Eispickel, mit dem der Revolutionär ermordet wurde, gehörte seiner Tante: Michael Hudson, Kopf der Occupy-Bewegung, trifft auf Sahra Wagenknecht von der Linken.
In Spanien sind Schnäppchenjäger und Hedgefonds-Manager unterwegs, um die faulen Kredite der Banken zum Discountpreis aufzusammeln. Man sieht sie nicht, aber man spürt sie.
An der Wall Street haben die Computer die Menschen abgelöst. Sie handeln miteinander im Millisekundentakt um Millionengewinne - bis sie plötzlich abstürzen.
Europa war einst Kunst, Geist und Demokratie. Heute geht es nur noch um Haushaltsdefizite, Schulden und Sparprogramme. Wir müssen uns auf unsere Ursprünge besinnen!
In der Euro-Rettung herrscht blinder ökonomischer Idealismus. Alle Länder werden über einen Leisten geschlagen. Davon, dass in Wahrheit der Steuerzahler die Banken rettet, schweigt die Politik.
Zelte werden abgebaut, die Plakate kommen ins Museum: Das Occupy-Camp in New York wurde schon im November geräumt, das in Berlin war nun auch an der Reihe. Wie geht es weiter mit der Bewegung?
Dieser Bundespräsident wird künftig schweigen müssen: Spätestens am 17. August erfuhr Christian Wulff, dass die Presse in der Sache seines Hauskaufs recherchierte. Am 24. August sprach er im Kreis von Nobelpreisträgern über Bonität und Bürgschaften. Es war seine erste und letzte Rede über das Schicksalsthema unserer Zeit.
Der Bestseller-Autor Michael Lewis spricht im Interview über die Psychologie der Schuldenkrise, die Geburt eines skeptischen Kapitalismus und deutsche Strategien.
Jürgen Habermas hat die aktuelle Bedrohung der Demokratie analysiert. Weitreichende Reaktionen waren die Folge. Wohin führen uns, im Lichte dieser Debatte, die Beschlüsse von Brüssel?
Brüssel, Durban, Klima, Geld: Probleme werden auf Krisengipfeln breitgetreten, aber nicht gelöst. Wer den Ärger angerichtet hat, muss sich dort nicht stellen. Wie lange noch?
China gilt als Hoffnungsträger bei der Hilfe für Europa in der Finanzkrise - nach den Verhandlungen von der Nacht zum Freitag noch viel mehr. Aber warum, fragen sich die Chinesen, sollten sie den europäischen Lebensstandard sichern?
Auch Eurobonds werden nicht helfen: Die Finanzkrise, von neoliberaler Politik verschuldet, greift vor allem den Mittelstand an - und damit die Demokratie. Aber noch ist es nicht zu spät.
In ganz Russland wächst der Widerstand gegen Putin. Schriftsteller und Blogger empören sich über seine Partei der „Gauner und Diebe“. Mancher prophezeit ihm schon ein revolutionäres Ende.
Es gibt einen Weg, wie der Euro gerettet werden kann: Man muss nur der Europäischen Zentralbank erlauben, das zu tun, wofür Notenbanken gegründet worden sind: Geld drucken.
Man nennt sie Internetpartei, neueste Linke und erste Basisdemokraten seit dem grünen Rotationsprinzip: Die Piraten haben in Offenbach auf dem Bundesparteitag zugestimmt und widersprochen.
Gendergrabpflege : Funkenfluch
Ein Kommentar von
Andreas Platthaus
Containern : Armut wird straffrei
Ein Kommentar von
Mark Siemons
Die AfD und Kreml-Propaganda : Putin-Freund im Bundestag
Ein Kommentar von
Kerstin Holm
Jugend ohne Traum? : Die Nachwuchssorgen der Kreativen
Ein Kommentar von
Helena Sophia Schäfer
Museumspädagogik : Das ist doch kein Benehmen!
Ein Kommentar von
Christian Geyer
Nominierung von Riseborough : Wer kennt diese Frau?
Ein Kommentar von
Dietmar Dath
Denunziation der Tretjakow-Galerie : Kunstzensur gefordert
Ein Kommentar von
Kerstin Holm
Ansichten und Ideologien : Wie woke wäre Brecht heute?
Ein Kommentar von
Hubert Spiegel
Zustände in Zügen : Klagegesang eines Schaffners
Ein Kommentar von
Andreas Platthaus
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