Die drei Gesichter des Antisemitismus
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Solidarität gegen Judenhass: israelische Fahne an einer Berliner Synagoge Bild: dpa
Die Forschung zum Antisemitismus ist umstritten, sagt Stefanie Schüler-Springorum. Doch das stimmt nicht, wenn man alle seine Formen berücksichtigt. Eine Entgegnung.
In ihrem Aufsatz „Antisemitismus: ein politisch aufgeheiztes Feld“ behauptet Stefanie Schüler-Springorum, Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, die Antisemitismusforschung sei von politischen Streitigkeiten zerrissen. Sie erinnert zu Recht an die mittlerweile vertrauten Dimensionen des Antisemitismus. Dazu zählen die christliche, europäische, weltlich-rechtsgerichtete wie auch die verschwörungstheoretische. Zu Recht weist sie auch darauf hin, dass Antisemitismusforschung gegen den Hass auf andere sensibilisiert, unabhängig davon, ob dieser Hass auf dem Glauben, der Rasse oder dem Geschlecht beruht.
Alle Antisemitismusforscher dürften ihr in diesen Punkten zustimmen. Seit langem schreiben führende Historiker und Analytiker in den Vereinigten Staaten, Europa, Israel und andernorts allerdings auch, dass der Antisemitismus der letzten siebzig Jahre nicht nur eine einzige Wurzel hat, sondern deren drei. Neben den antijüdischen Elementen der christlichen Tradition und dem Nazismus des zwanzigsten Jahrhunderts und seinen Nachfolgern gibt es zwei weitere Quellen: den Kommunismus und die radikale Linke sowie die islamistische Ideologie.
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