Künstlerboykott und Hungerstreik
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Die Wandmalerei in den Straßen von Teheran zelebriert Khomeinis Rückkehr 1979 als Ankunft eines Heiligen. Bild: EPA
Im Februar feiert Iran traditionell die islamische Revolution 1979. Dieses Jahr wird das mehrtätige Festival von den allermeisten Künstlern boykottiert. Und der inhaftierte Filmregisseur Jafar Panahi ist in den Hungerstreik getreten.
„Morgenröte“ muss nicht immer ein Versprechen auf einen besseren Morgen, mehr Licht oder Hoffnung bedeuten. Am Ende des gleichnamigen Festivals in Teheran, mit dem Iran seine islamische Revolution 1979 feiert, könnte Jafar Panahi tot sein. Der iranische Filmregisseur schrieb am ersten Tag der offiziellen Feierlichkeiten seiner Frau aus dem Gefängnis, dass er die Haft nicht länger aushalten könne. Deshalb trete er in einen „trockenen Hungerstreik“ und werde diesen so lange fortsetzen, bis er „entweder lebendig oder als Leiche“ das Gefängnis verlasse.
Seine Frau hatte das Schreiben am Mittwochabend auf Instagram veröffentlicht. Kurz erläutert der zweiundsechzigjährige Filmemacher darin, warum seine Verhaftung und Verurteilung gegen iranische Gesetze verstoße, und zitiert dann seinen Richter, der dies damals mit den Worten kommentierte: „Wir haben dich im Nirgendwo gesucht, jetzt freuen wir uns, dich hier zu haben.“ Panahi sitzt im berüchtigten Evin-Gefängnis am Rande Teherans, das für seine harten Haftbedingungen bekannt ist.
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