Ein explosives Klimajahr
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Auch eine Partikelquelle, aber kein Vulkan, sondern das Kohlekraftwerk Mehrum. Bild: dpa
Der Weltklimarat IPCC geht mit seiner Auswertung der vergangenen sieben Jahre in die Offensive, doch der Blick geht in die nächste Zukunft: 2023 drohen Katastrophen durch gewaltige Wärmeschübe in den Ozeanen.
Es gibt immer mehr Gründe, sich das Datum 2023 als eine möglicherweise sogar erdgeschichtlich bedeutsame Marke im Kalender rot anzustreichen. Einige davon werden an diesem Montag durch den Auftritt des Weltklimarates IPCC wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Das von ihm vorgestellte Dokument, der „Synthese“-Report, der ein halbes Dutzend Sachstands- und Spezialanalysen des zurückliegenden Zyklus von sieben Jahren und damit mehr als hunderttausend Fachartikel und mehr als dreihunderttausend Fachkommentare zusammenfasst, dürfte die allerletzte Chance des UN-Gremiums sein, der Klimapolitik vielleicht doch noch rechtzeitig ins Gewissen zu reden und einen einigermaßen realistischen Pfad aufzuzeigen, die globale Erderhitzung unter 1,5 Grad zu halten. Die Chancen dafür stehen allerdings nicht günstig.
Klimapolitisch jedenfalls wird die Notlage unseres Planeten auch 2023 kaum mit dem nötigen Umsetzungswillen quittiert. Die Mehrheit zieht es immer noch vor, sich in die Tasche zu lügen und die IPCC-Erkenntnisse routinemäßig nach jeder Verkündigung wieder zu vergessen. Im eigenen Land zeigt das der Ampelstreit um die Energiewende und die Transformation des Verkehrs nur zu gut.
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