Die Indigenen kämpfen um ihre Rechte
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Domingo Peas vom Zusammenschluss Indigener Völker des equadorianischen Amazonas am 12. Dezember bei einer Pressekonferenz in Montreal Bild: AFP
Auf der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal signalisieren Vertreter indigener Völker selbstbewusst: Die Lösung sind wir. Ihre Forderung: die „koloniale Praxis“, also den Schutz ohne Nutzung, zu beenden.
Lakpa Nuri Sherpa, Valerie Courtois und Aslaq Holmberg kommen aus weit voneinander entfernt liegenden Teilen der Erde, aus Nepal, Kanada und Finnland. Sollten sie sich auf der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal begegnen, sähen sie aber sofort, was sie verbindet: Sie sind Angehörige indigener Gemeinschaften, einer kleinen, aber sehr sichtbaren Gruppe unter den über 10.000 Konferenzteilnehmern. Die etwa 500 Vertreter der „IPLC“, indigener Völker und lokaler Gemeinschaften, tragen traditionelle Kleidung oder Accessoires, was auf dieser Konferenz, die sich vorgenommen hat, dem weltweiten Rückgang der Artenvielfalt Einhalt zu gebieten, mehr ist als Ausdruck einer Volkszugehörigkeit. Es ist ein selbstbewusstes Signal, es sagt: Wir sind nicht Teil des Problems, das die Welt hier zusammengebracht hat. Sondern seine Lösung.
In dem globalen Abkommen zum Schutz der Natur, das am Montag in Montreal verabschiedet werden soll, geht es um konkrete Dinge: um die deutliche Verringerung des Eintrags von Pestiziden in die Umwelt und ihre Verschmutzung mit Plastik, um den Abbau von Subventionen, die umweltschädliches Handeln befördern, um die nachhaltige Nutzung landwirtschaftlicher Flächen. „Wir sind abhängig von der Natur“ steht in der Präambel. Unausgesprochen bleibt, dass den dramatischen Verlust von Biodiversität ein Naturverständnis möglich gemacht hat, das diese Abhängigkeit lange Zeit ignorierte und sie nun dramatisch zu spüren bekommt. Es ist die westliche Vorstellung einer Natur als einer vom Menschen getrennten, für ihn nutzbar zu machenden Sphäre.
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