Entschuldigen Sie die Störung, aber es geht ums Überleben
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Siegessäule und Schmetterling: Blockade der Klimabewegung "Extinction Rebellion" zum Auftakt der Aktionswoche "Berlin blockieren" am Großen Stern Bild: dpa
Am Montag blockierte die „Extinction Rebellion“ den Großen Stern. Doch statt Chaos bot sich rund um die Siegessäule ein Bild himmlischer Ruhe – ein sehr ziviler ziviler Ungehorsam, urteilt Autor David Wagner in seinem Gastbeitrag.
Berlin-Tiergarten, Montagvormittag, kurz vor halb zehn. Warum ist es heute denn so leise? Verkehrte Welt, Vögel sind zu hören, keine Autos. „Extinction Rebellion“ haben den Großen Stern besetzt, und die Polizei hat weiträumig abgesperrt. Alle fünf Straßen, die zur Siegessäule führen, sind autoleer. Zauberhaft sieht es aus, unwirklich romantisch. Ich möchte es gleich malen.
Die RebellInnen, wie sie sich nennen, die Blockierer, die sich um die Zukunft der Menschheit sorgen, haben Glück mit dem Wetter. Die Oktobersonnenstrahlen lassen die in den Einigungskriegen erbeuteten, später blattvergoldeten Kanonen am Schaft der Siegessäule glitzern. So wie die Goldfolie, mit der die Blockierer im Schatten sich vor Unterkühlung schützen. Sie sitzen und liegen gut eingepackt, teils kostümiert auf Isomatten und in Schlafsäcken.
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