Ist Sahra Wagenknecht noch eine Linke?
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Wertkonservative Linke: Sahra Wagenknecht Bild: dpa
Kritiker ihres Buchs über die Lifestyle-Linke halten ihr politische Fahnenflucht und Mangel an kultureller Sensibilität vor. Das Gegenteil ist richtig.
Kürzlich platzte Huschke Mau der Kragen. Die Ex-Prostituierte, die das Netzwerk Ella gegründet hat, um über die Realitäten der Prostitution aufzuklären, war auf einem Podium wieder einmal als Rassistin bezeichnet worden. Was hatte sie verbrochen? Sie hatte berichtet, dass Freier bestimmte Ethnien fetischisierten, wie die „devote Thai-Frau“ oder die „tabulose Osteuropäerin“. Das sei „problematisch“, wurde ihr von einem kultursensiblen Publikum vorgehalten, weil es „nichtweiße“ Frauen herabwürdige.
Flugs wurde Mau die Betroffenheit abgesprochen, weil sie seit Jahren nicht mehr im Rotlichtmilieu arbeite – als könnte eine praktizierende Prostituierte ihr Arbeitsumfeld ohne Angst vor Schikanen schildern. Schließlich warf man ihr „Migrantenfeindlichkeit“ vor, weil sie erwähnt hatte, dass Frauen aus armen Ländern hierzulande sexuell ausgebeutet würden, was zwar zutrifft, aber offensichtlich hätte beschwiegen werden sollen.
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