Gegen Holocaust-Leugnung : Überlebende mahnen Facebook zu mehr Einsatz
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Am 22. Dezember haben sich Überlebende zur International Holocaust Survivors Night in New York getroffen. Bild: Picture-Alliance
„Ihr Leiden, ihren Verlust zu leugnen, ist Hassrede“: Unter dem Hashtag #NoDenyingIt rufen Holocaust-Überlebende in Videobotschaften Facebook-Chef Mark Zuckerberg zum Handeln auf.
Der offene Brief von Marian Turski, an diesem Mittwoch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht, ist nicht der einzige Appell an Mark Zuckerberg: Weitere Holocaust-Überlebende fordern Facebook auf, Beiträge auf der Plattform zu löschen, die den nationalsozialistischen Völkermord an der jüdischen Bevölkerung Europas leugnen. Die Claims Conference, ein Zusammenschluss jüdischer Organisationen, startete an diesem Mittwoch eine entsprechende Online-Kampagne.
In Videobotschaften auf sozialen Netzwerken rufen Holocaust-Überlebende demnach Facebook-Chef Mark Zuckerberg zum Handeln auf. „Ihr Leiden/ihren Verlust zu leugnen, ist Hassrede“, schrieb die Claims Conference bei Twitter. „Es gibt kein Leugnen, der Holocaust war real“, sagt der Überlebende Pinchas Gutter in einem dazugestellten Video.
Dem Holocaust fielen etwa sechs Millionen Menschen zum Opfer. In Polen wurden rund 90 Prozent der Menschen jüdischen Glaubens umgebracht, in anderen europäischen Ländern wie in Ungarn oder den Niederlanden mehr als 70 Prozent. Der Begriff Holocaust stammt vom griechischen Wort „holokauston“ und bedeutet Brandopfer (wörtlich: „ganz verbrannt“). Menschen jüdischen Glaubens verwenden meist das hebräische Wort Schoah – Katastrophe.