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Geschichte der Ukraine : Viel mehr als ein Land der Opfer

Am zentralen Mahnmal für den Holodomor in Kiew zündeten Trauernde am 26. November 2011 Kerzen an. Bild: picture-alliance

Was macht die ukrainische Kultur aus? Wann wurde Putin zum Hobby-Historiker? Was war der Holodomor? Ein Gespräch mit dem Historiker Andrii Portnov, der in Frankfurt an der Oder am Lehrstuhl für Ukrainistik arbeitet.

          6 Min.

          Herr Portnov, was antworten Sie einem Menschen, der sagt, die Ukraine gebe es erst seit 1991?

          Anna Prizkau
          Redakteurin im Feuilleton.

          Meistens antworte ich mit einer Gegenfrage: Warum erschien dann die erste deutsche Übersetzung eines Buchs des ukrainischen Dichters Taras Schew­tschenko schon 1911 in Leipzig?

          In ukrainischen Städten verbrennen jetzt russische Soldaten Bücher. Wollen sie so die ukrainische Kultur und damit auch die Nation vernichten?

          Leider waren Bücher in der Ukraine immer wieder Opfer von Kriegen. In Deutschland kann man sehr viele antiquarische Bücher kaufen, was in der Ukraine kaum möglich ist, zu viele wurden vernichtet. Und jetzt gibt es noch mehr traurige Beispiele: Viele Museen, Galerien, Archive sind mittlerweile zerstört. Doch ich hoffe sehr, dass das Kulturerbe der Ukraine diesen Krieg überlebt.

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