Hinter der Kornkante
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Durchaus noch idyllisch, auch wenn die Stimmung schnell umschlagen kann: Neu Meteln. Bild: Jan Wiele
Besuch in einem mecklenburgischen Dorf, das bei Christa Wolf und Sarah Kirsch Literaturgeschichte schrieb. Die Bachmannpreisträgerin Helga Schubert lebt dort und erinnert sich an ein halbgebildetes Kleinbürgermilieu der DDR.
Wir nähern uns per Rad, über den schlaglöchrigen Kornblumenweg. Sein Name ist berechtigt. Mecklenburgische Felder, schier endlos. Wolkenspiele, die Wetter und Stimmung von einer Minute zur anderen ändern können. Hinter dem Ortsschild „Neu Meteln“ tauchen ein paar Häuser und Gehöfte auf. Es ist wohl nicht mehr ganz so urtümlich wie in den siebziger Jahren, als hier einige Schriftstellerinnen und Künstler Ruhe und Abgeschiedenheit suchten, manche auch vor und von der DDR, in der sie lebten – aber durchaus noch stellenweise idyllisch.
Neu Meteln ist ein etwas in Vergessenheit geratener Ort der deutschen Literatur: Christa Wolf hat ihn in „Sommerstück“ (1989) beschrieben, Sarah Kirsch in „Allerlei-Rauh“ (1988). Und noch eine weitere Erzählerin, die damals hier Zuflucht suchte und mittlerweile ganz in Neu Meteln wohnt, hat das dörfliche Leben literarisch festgehalten, zum Beispiel in ihrem 1988 erschienenen Kurzgeschichtenband „Schöne Reise“.
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