Im Alltag sind sie im falschen Film
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Die Aktivisten von XR im Berliner Invalidenpark bei der Probe für eine Protestaktion mit Ölkanistern während der „Herbst Rebellion“. Bild: Agata Szymanska-Medina
Haben Klimaproteste eigentlich noch eine Chance in Zeiten multipler Krisen? Jetzt erst recht, sagen Aktivisten. Unterwegs im zivilen Ungehorsam mit Extinction Rebellion.
An einem Tag im Herbst entscheidet Inti, 40 Jahre, Gesundheitswissenschaftlerin und fest angestellt, das Gesetz zu brechen. Sie kann nicht anders und muss auch gar nichts dafür tun. Nur stehen bleiben. Warten, bis die Polizei kommt. Und sich fragen: Bringt das was?
Ein paar Stunden früher sitzen sieben Männer auf Bierbänken in Berlin-Mitte, im Invalidenpark, und sind nervös. Weil sie gleich losgeht, die Herbstrebellion, und weil sie vorher noch ein Adjektiv brauchen. Drum herum leuchtet Beton in der Sonne, und ein paar Meter weiter fahren frisch gewaschene Autos vorbei. Alle sieben haben die gleiche Telefonnummer auf dem Arm: Notfallnummer für die GeSa, die Gefangenen-Sammelstelle, falls sie in Gewahrsam kommen. Was niemand hofft.
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