Sie wollten niemals, niemals Sklaven sein
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Nur Tage nach dem Brexit-Referendum wurden Stimmen laut, die 1997 ausgeflaggte königliche Yacht wieder einzusetzen: Die Britannia 1997 im Hafen von Hongkong. Bild: Picture-Alliance
Nostalgie, Selbsttäuschung, Dünkel und nüchternes Kalkül: Was die Briten in den Brexit trieb. Ein Gastbeitrag.
Die Brexit-Debatte wurde auf Seiten der Briten von Anfang an sehr emotional geführt. Und doch fällt es uns noch immer schwer, emotionale Facetten und kulturelle Praktiken als harte Fakten anzuerkennen. Wir müssen diese jedoch ernst nehmen, wenn wir verstehen wollen, warum sich viele Briten dem Europäischen Gerichtshof nicht unterordnen wollen und die EU kategorisch ablehnen.
Zunächst einmal ist das Selbstverständnis vieler Brexit-Befürworter eng geknüpft an nostalgische Vorstellungen davon, was Großbritannien ist. Dieses Selbstverständnis blitzt in regelmäßigen Abständen auf. So entschied die BBC auch in diesem Jahr wieder, die Sommerkonzertreihe mit dem Lied „Rule Britannia“ zu beschließen. Das Lied aus dem Jahr 1740, in dem Großbritannien als militärische Kolonialmacht gefeiert wird, enthält im Refrain die Zeile: „Britons never will be slaves“. Tief sitzt das Streben nach Selbstbestimmung – und ebenso tief die Angst vor Fremdbestimmung.
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