Gendern als Akt der Aggression
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Porträt von Quintus Horatius Flaccus (65 bis 8 vor Christus) Bild: Picture-Alliance
Das Gendern trägt mehr und mehr Züge einer Aggression gegen die Sprache, die auch in gesellschaftliche Aggression in Form von Polemik und Ausgrenzung umschlägt. Ein Gastbeitrag.
Horaz vergleicht in der „Ars Poetica“ die Sprache mit einem Wald, der sein Laub wechselt: Da stürben ältere Wörter, und an ihrer Stelle kämen neue Generationen und freuten sich des Lebens, „was Sterbliche vollbringen, ist dem Untergang geweiht; wie sollten Lautgebilde sich ewig in Geltung und in Gunst behaupten?“.
Ich frage mich, wer sich momentan in den natürlichen Lauf der Dinge mehr einmischt, diejenigen, die den Wald erhalten wollen, oder die, die als Holzfäller unterwegs sind. Vor einem Jahr habe ich mich gewundert, warum meine Hoffnung, dass die Sprache eine Selbstreparaturfunktion hat, viele empörte Reaktionen hervorrief. Vielleicht wollen die Holzfäller verhindern, dass nach ihnen aus den Baumstümpfen neue Sprosse schießen? Ich meinerseits freue mich weiterhin auf den Wandel der Sprache und bin sehr gespannt, wie die Landschaft sich weiterentwickelt.
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