Wie die Genderforschung Gewalt verharmlost
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Umstritten: Die Lehre von der Gender-Forschung Bild: Peter von Tresckow
Es gibt Genderforscherinnen, die bringen Gewalt durch Genitalverstümmelung und Terrorismus mit Sprachregelungen zum Verschwinden. Die Entwicklung ist fatal.
Kann Physik sexistisch sein? Die französische Philosophin Luce Irigaray meint: Ja. Die Formel E=mc2 sei eine geschlechtliche, mitunter sexistische Gleichung, schrieb sie vor rund dreißig Jahren. Begründung: Die Formel berücksichtige mit der Lichtgeschwindigkeit eine Größe, die für Schnelligkeit und Dominanz und damit männliches Gebaren stehe. Die Französin verfolgt hier ein typisch postmodernes Weltbild: Fakten werden bezweifelt, weil sie ein Produkt von Machtverhältnissen und gesellschaftlich konstruiert seien. Alles könne somit auf einen Kampf zwischen Unterdrücker und Unterdrückten, wie etwa „Mann-Frau“ reduziert werden.
Die Gender- und Postcolonial-Studies haben Irigarays Täter-Opfer-Konstellation mittlerweile ausgebaut: Nicht mehr nur das Patriarchat wird jetzt als herrschend angesehen, sondern gleich der ganze Westen. Dessen Ursünde: Der Kolonialismus vor zwei Jahrhunderten. Die Folge ist ein geschlossenes Weltbild, in dem der Täter (der „Westen“, die „Christen“, der „weiße Mann“) und das Opfer (der „Orient“, die „Muslime“, die „schwarze Frau“) konstant bleiben. Wie bei Irigaray können Fakten aus der Wirklichkeit getilgt werden, indem sie als ein westliches und somit kolonialrassistisches Konstrukt ausgewiesen werden.
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