Am Ende kommen immer Männchen und Weibchen heraus
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Binäre Geschlechter sind ein Evolutionsvorteil: Zwei See-Elefanten beim Bullenkampf Bild: Picture Alliance
Was können wir aus der Geschlechterverteilung bei Tieren und Pflanzen über Sex und Gender beim Menschen lernen? Das erläutert der Evolutionsbiologe Axel Meyer im Interview.
Herr Meyer, Sie sind Zoologe und Evolutionsbiologe und haben zur Biologie der Geschlechterunterschiede zahlreiche Bücher und Aufsätze publiziert. Aktuell tobt ein Kulturkampf um die Frage, wie viele Geschlechter es gibt. Wie wird in der Biologie mit den Begriffen „Sex“ und „Gender“ umgegangen?
Dazu fallen mir zwei Artikel des theoretischen Biologen David Haig ein. Er hatte sich einmal die englische Fachliteratur der Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaften daraufhin angeschaut, wie oft diese beiden Begriffe verwendet werden. „Gender“ tauchte schon Mitte des vierzehnten Jahrhunderts auf, seit den 1950er und 1960er Jahren sind beide Wörter zunehmend synonym in Gebrauch. Wobei historisch eigentlich ein Unterschied darin besteht, dass „Sex“ nicht nur den Akt oder eben Fortpflanzung meint, sondern aus biologischer Sicht vielmehr die beiden Geschlechter unterscheidet, männlich und weiblich. Die Grenzen verwischen heute, bei Fischen beispielsweise würde man aber nie von „Gender“ sprechen, sondern von „Sex“.
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