Baunebenkosten der Demokratie
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Hochhäuser hinter Biotop: Skizze für ein Duisburger Projekt. Bild: Cityförster
Während in vielen Teilen der Welt kühne Pläne für Ökostädte geschmiedet werden, wirbt man hierzulande mit Kinderbuchbildern für Neubaugebiete. Über die Ursachen einer Regression.
Wenn internationale Magazine über Planungen für Idealstädte berichten, findet sich dort schon lange kein Beispiel aus Deutschland mehr. Die Musik der Planungsoptimisten mit Hang zur spektakulär-futuristischen Gestaltung spielt in Mexiko, Malaysia, auf den Malediven, in Indien und in China, wie eine jüngst publizierte Übersicht von Dezeen zeigt, der führenden internationalen Website für Architektur und Design.
Diesen Trend führt derzeit Saudi-Arabien an. Das gigantischste Projekt in dem Wüstenstaat heißt Neom, und ein wichtiger Bestandteil ist eine Bandstadt namens The Line. Nur 200 Meter breit, soll sich das Bauwerk auf 170 Kilometern vom Roten Meer schnurgerade nach Osten durch die Wüste ziehen, unbeeindruckt selbst von Gebirgsfelsen. Im Endausbau sollen hier neun Millionen Menschen leben. Das Ganze ist erkennbar darauf angelegt, aus dem Weltraum wahrnehmbar zu sein und die Chinesische Mauer als ein Werk von Zwergen erscheinen zu lassen.
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