Kleben für das Überleben
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Aktivisten der „Letzten Generation“ behindern den Verkehr Bild: dpa
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Klimaproteste auf Terror hinauslaufen könnten. Aber ein paar gute Gründe, den Zorn und die Verzweiflung der Jüngeren ernst zu nehmen.
Es herrscht ein großer Zorn in diesen Tagen; man glaubt eine Unerbittlichkeit gegen jugendliche Aktivisten zu spüren — und wenn der bayerische Ministerpräsident härtere Strafen fordert, Haft und Präventivarrest; wenn der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag von „Klima-Chaoten“ spricht und vor einem neuen Terrorismus warnt; wenn auch die Innenministerin und der Bundeskanzler ein konsequenteres Durchgreifen versprechen und der Justizminister mit einer Verschärfung des Strafrechts droht; wenn schließlich Markus Lanz, der Nachtwandler des Zweiten Deutschen Fernsehens, eine junge Frau aus der „Letzten Generation“ für ihren, von ihm nur unterstellten, Mangel an Zuversicht so zusammenstaucht, als hätte sie die Schule geschwänzt, dann fragt man sich, warum sie alle so böse sind: Was haben ihnen diese jungen Menschen getan?
Sie haben berühmte Gemälde mit Lebensmitteln beschmiert, was, auch wenn die Kunst hinter Glas geschützt war, eindeutig als Sachbeschädigung zu werten ist. Sie blockieren seit Monaten vor allem die Autobahnauffahrten in Berlin — wobei es auf die Frage, ob dort die überfahrene und an den Folgen des Unfalls verstorbene Radfahrerin hätte gerettet werden können, wenn ein Fahrzeug der Feuerwehr nicht von einer dieser Blockaden aufgehalten worden wäre, wohl nie eine eindeutige Antwort geben wird.
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