Tablets lenken nur ab!
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Tablets sollen in Zukunft Hefte und Bücher in den Klassenzimmern ersetzen. Bild: dpa
Welchen Beitrag elektronische Geräte zur Verbesserung des Schreibens leisten sollen, ist schleierhaft. Als Deutschlehrer kann man vor dem unbedingten Willen der Politik zur Digitalisierung der Schulen nur warnen. Ein Gastbeitrag
Der einfältige Werbeslogan „Digital first. Bedenken second.“ aus dem vergangenen Bundestagswahlkampf diente als Schlachtruf gegen die ‚Bedenkenträger‘ – so die abwertende Bezeichnung für kritische Köpfe – und zeichnet den Weg aus der vermeintlich analogen Rückständigkeit in die gepriesene digitale Zukunft vor. In dieser Richtung liegen die bildungspolitischen Bestrebungen, die Klassenzimmer flächendeckend zu digitalisieren: „Einmaleins und ABC nur noch mit PC“ – so lautete im Jahr 2016 die Maxime der „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“.
Diesen unbedingten und unkritischen Willen zur Digitalisierung der Schulen sehe ich als Lehrer mit Sorge: Er widerstreitet dem Grundsatz, Methoden und Medien zweckorientiert einzusetzen. Und er steht in einem gespannten Verhältnis zum beruflichen Ethos von Lehrern, mündige Schülerinnen und Schüler zur Erhaltung kultureller und wissenschaftlicher Praktiken zu befähigen und sie im reflektierten Umgang mit digitalen Medien zu stärken.
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