Ein jüdisches Museum – was ist das überhaupt?
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Der siebenarmige Leuchter ist als jüdisches Symbol unter anderem auf dem Staatswappen Israels zu sehen. Bild: Picture-Alliance
Der Streit um das jüdische Museum in Berlin wird erbittert geführt. Hanno Loewy, Direktor des jüdischen Museums Hohenems, benennt in seinem Gastbeitrag die Dimension: Es geht um die Definitionsmacht des Jüdischen.
Was bedeutet es, ein „jüdisches Museum“ zu sein? Und wer hat das Recht, darüber zu entscheiden? Manche Museumsgründer haben versucht, diese Fragen zu entschärfen, indem sie komplizierte Namen erfanden. Ein Museum in Laupheim nennt sich bis heute „Museum zur Geschichte von Christen und Juden“. Das zweitgrößte jüdische Museum Europas firmiert in Warschau unter dem Namen „POLIN – Museum der Geschichte der polnischen Juden“, und in Paris gibt es das „Museum für jüdische Kunst und Geschichte“. In Köln hat man sich auf „MiQua“ geeignet, was kurz „Museum im Quartier“ und lang „Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier“ heißen soll. Am Ende fragt aber jeder potentielle Besucher doch den nächstbesten Passanten nach dem Weg zum „jüdischen Museum“.
Nun ist der Streit um die Definitionsmacht des „Jüdischen“ rund um das Jüdische Museum Berlin aufs Neue und mit nie gekannter Heftigkeit entbrannt. Es lohnt, einen Blick in die Geschichte „jüdischer Museen“ zu werfen, um zu begreifen, wie viel dabei auf dem Spiel steht.
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