Das Ende eines normalen Lebens
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Ein ukrainischer Soldat diese Woche in der U-Bahn in Kiew. Bild: AP
Der Schriftsteller Artem Tschech lebt mit seiner Familie in Kiew. Er wusste, er würde die Uniform wieder anziehen müssen, sollte Putin angreifen. Er hasste diese Vorstellung. Jetzt wurden die Reservisten eingezogen.
Montag, 21. Februar. In Kiew brodelt das Leben, ich hetze hierhin und dahin. Ein merkwürdiger sonniger Tag. Würde ich nicht den Nachrichtenticker lesen, käme ich nicht auf die Idee, dass irgendwas Besonderes los ist, ein trügerischer Vorfrühlingstag. Mütter schieben Kinderwagen über die Promenade am Dnipro, ein Angler wirft aus, von der Imbissbude duftet es lecker nach Döner, die ersten Blausterne kommen aus der Erde. Hier droht doch kein Krieg. Das ist doch alles nur ein Traum, ein schrecklicher Albtraum, eine wilde Phantasie.
Aber es ist kein Traum, keine Phantasie, sondern ein Albtraum, der Wirklichkeit wird.
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