Musik trotz Raketen
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Musik ist Teil des Freiheitskampfes: Volodymyr Sirenko in Aktion Bild: Ansgar Klostermann
Normalität ohne Fensterscheiben: Volodymyr Sirenko, der Chefdirigent des Ukrainischen Nationalorchesters erklärt, warum das Musizieren unter Kriegsbedingungen in Kiew so wichtig ist.
Nein, Russisch möchte er weder hören noch sprechen, sagt der Chefdirigent des Staatlichen Nationalorchesters der Ukraine, Volodymyr Sirenko, als wir ihn nach der Probe im Wiesbadener Kurhaus treffen. Dabei unterhalten sich die zahlreichen ukrainischen Flüchtlinge, die zu diesem Konzert im Rahmen der einmonatigen Tournee des Klangkörpers durch Europa eingeladen wurden, auf Russisch, sie kommen überwiegend aus den östlichen Landesteilen. Doch beim Gespräch mit der F.A.Z. lässt der Maestro sich die Fragen lieber von einem Musiker, der in Deutschland studiert hat, ins Ukrainische und seine Antworten ins Deutsche zurück übersetzen.
Die musikalische Darbietung, mit der er dies Spitzenorchester seines Landes präsentiere, sei selbstverständlich vom Krieg bestimmt, erklärt der 62 Jahre alte Sirenko, sie sei unverbrüchlicher Teil des ukrainischen Freiheitskampfes. Und in der Energie, der Präzision, der Koordination, mit welcher die Instrumentalisten das Publikum tatsächlich bezwingen werden, solle sich auch spiegeln, was die ukrainischen Streitkräfte bei ihrem Abwehrgefecht gegen die russischen Invasoren leisten.
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