Der kasachische Samurai
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Von der langen Haftzeit schwer gezeichnet: Aron Atabek Bild: KIBHR - Internationales Büro für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in Kasachstan
Fünfzehn Jahre saß er Haft, weil er den Präsidenten und sein Regime kritisiert hat: Der Kampf des Lyrikers und Dissidenten Aron Atabek ist exemplarisch für sein zentralasiatisches Heimatland.
Und wieder die Rückkehr des STALINISTISCHEN Systems / ‚Kein Mensch – kein Problem!‘ / Und wieder schweigen alle – / Aus Angst vor der Verhaftung!“ Als Aron Atabek diese Verse schrieb, saß er bereits mehrere Jahre hinter Gittern. Denn er hatte nicht geschwiegen, sondern sich mit Kasachstans mächtigem Ex-Präsidenten Nursultan Nasarbajew angelegt. Das Gedicht, aus dem die Zeilen stammen, heißt deshalb schlicht: „NUR-LAG“ – in Anspielung auf das unter Stalin errichtete sowjetische Lagersystem, dem Tausende zum Opfer fielen.
Fünfzehn Jahre lang saß der 68 Jahre alte Schriftsteller Atabek im Gefängnis. Immer wieder betonte er seine Unschuld. Doch sein Gesundheitszustand musste sich erst arg verschlechtern, bis er auf Bewährung freikam. Anfang Oktober wurde Kasachstans „dienstältester politischer Gefangener“, wie ihn Menschenrechtsorganisationen zuletzt nannten, aus einem Gefängniskrankenhaus im Norden des Landes entlassen.
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