Drei Jahre? Nichts wie weg!
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Wissenschaftspolitiker möchten die Besten von Ihnen in den Hochschulen halten. Wie erst ist das gemeint? Die Teilnehmer dieser Bachelor-Abschlussfeier der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt mussten ihre Talare mieten. Bild: Maria Irl
Nach beispiellosem Protest folgte der Veröffentlichung der Eckpunkte die Ankündigung der Überarbeitung: Der Gesetzentwurf für Zeitverträge in der Wissenschaft würde die Besten vergraulen. Ein Gastbeitrag.
Die am Freitag vergangener Woche veröffentlichten Eckpunkte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) verfolgen nach Angaben der Verfasser das Ziel, die Arbeitsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu verbessern. Dies ist auch dringend nötig, denn viele junge Wissenschaftler leben in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Kurze befristete Verträge, die Abhängigkeit von Drittmitteleinwerbungen und mangelhafte Zukunftsperspektiven sind die Hauptprobleme. Bekannt geworden ist dies durch die Initiative #IchBinHanna. Nun soll alles besser werden.
Nach der Vorstellung der Eckpunkte hat es eine in der Wissenschaft selten einheitliche Ablehnung der Politikvorschläge gegeben. Professorinnen und Professoren starteten eine Initiative #ProfsfürHanna, deren Stellungnahme „Nivellierung statt Novellierung“ schon am ersten Tag von fast 500 Kolleginnen und Kollegen gezeichnet wurde. Zuletzt äußerten am Abend des 19. März auch noch die an dem Eckpunkte-Papier beteiligten Politiker Skepsis gegenüber ihren eigenen Vorschlägen – einschließlich der BMBF-Staatssekretärin Sabine Döring, die selbst einen Philosophie-Lehrstuhl in Tübingen innehat – und zeigen Gesprächsbereitschaft. Was hat diese starke Reaktion provoziert?
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