Schläft da ein Student? Oder ein Studierender? Können denn Studierende überhaupt schlafen? Bild: Barbara Klemm
Jetzt knickt auch noch der Duden ein: Die Anhänger des sprachlichen Genderns wollen uns Vorschriften machen, kennen aber die Sprachgeschichte nicht. Ein Gastbeitrag.
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Der Streit über Sinn und Unsinn von Bemühungen um einen Umbau des Deutschen zur geschlechter- oder gendergerechten Sprache spitzt sich zu. Er hat auch die Mitte der Sprachwissenschaft erreicht, die ja in der Lage sein sollte, solche Aspekte fachgerecht zu beschreiben und zu bewerten. Aber das ist sie nicht. Gerade hat der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschschaft (DGfS), des größten und mit Abstand mächtigsten Berufsverbandes der Disziplin, einen Blog gestartet, in dem die Mitglieder sich zum Antrag auf Änderung der Satzung im Sinne einer „geschlechterinklusiven Schreibung“ – das ist eine konsequente Schreibung mit Genderstern – äußern sollen.
Gleichzeitig wird eine von etwa zweihundert Sprachwissenschaftlern unterzeichnete Erklärung lanciert, die Kritikern des Sprachgenderns – im konkreten Fall festgemacht an einem Artikel des Bamberger Kollegen Helmut Glück – polemische Unwissenschaftlichkeit vorwirft. Dieser Text (hier zitiert als „Beitrag“) wird in Heft 1/2021 der Zeitschrift „Forschung und Lehre“ abgedruckt. Er beansprucht, für die Mehrheit der sprachwissenschaftlichen Community zu sprechen, und bezeichnet Kritiker als „vereinzelte (vorwiegend männliche) Sprachwissenschaftler*innen“. Trotz dieses unangenehmen Beiklangs versichert der Autor des vorliegenden Textes, dass seine Kritik an gendergerechter Sprache nicht das Geringste zu tun hat mit einem lebenslangen Engagement für Gleichberechtigung und sogar Gleichstellung von Frauen und sexuell besonders orientierten Personen.
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