Wie retten wir das globale Internet?
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Ideell intendiert, politisch infrage gestellt: Dass das Internet die ganze Welt vernetzt, ist keine Selbstverständlichkeit. Bild: picture alliance / Bildagentur-online/Yay
Regierungen wollen das Netz national eingrenzen, dabei ist dessen Struktur neutral. Damit das so bleibt, brauchen wir einen Grundvertrag. Ein Gastbeitrag.
Die Erfindung des Internets vor fast fünfzig Jahren wurde oft mit der Erfindung des Buchdrucks vor mehr als fünfhundert Jahren verglichen. Beides hat die Welt politisch und wirtschaftlich verändert. Noch vor 25 Jahren galt das Internet als Wegbereiter einer partizipativen globalen Cyberdemokratie. Mittlerweile ist Ernüchterung eingezogen. Toomas Ilves, ehemaliger Präsident von Estland, schlüpfte jüngst bei der Münchner Sicherheitskonferenz in die Rolle der Kassandra und prophezeite eine digitale Katastrophe. Mit Gutenbergs Erfindung sei erst die Reformation, dann aber der Dreißigjährige Krieg gekommen. Was muss getan werden, um einen nachhaltigen Cyberfrieden zu schaffen?
Das Internet gibt es ja eigentlich gar nicht. Es ist ein dezentrales Netzwerk von Zehntausenden von Netzwerken. Es hat sich wie eine zweite Haut über den Globus gelegt. Mehr als vier Milliarden Menschen nutzen das Internet. Der Umsatz bei E-Commerce geht in die Billionen. Schaut man sich diese „Internethaut“ aber etwas genauer an, fällt auf, dass wir vorwiegend darüber reden, was auf der Haut und weniger was unter ihr passiert. Die meisten Probleme kommen von außen: Cyberkrieg und Cyberkriminalität, Streitigkeiten über den Handel mit digitalen Daten, Zensur, Überwachung. Das sind politische Probleme des 21. Jahrhunderts, die eben jetzt im Cyberspace auftauchen.
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