Sind die Kirchen nutzlos geworden?
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Seit Corona die Kirchen auf eine harte Probe stellt, ist eine Debatte darüber entbrannt, welche Funktion sie überhaupt noch haben. Es fehlt an Antworten darauf, warum man sich überhaupt noch auf sie einlassen soll. Ein Gastbeitrag.
Das Virus macht endgültig deutlich, wie nutzlos die Kirchen mittlerweile geworden sind. Religiös Hilfreiches zur Bewältigung der Krise war von ihnen nicht zu hören. Gleich zu Beginn der Pandemie haben es die Bischöfe auf den Punkt gebracht: Gott habe mit Covid-19 nichts zu tun. Damit schossen sie sich selbst aus allen Debatten zur Bewältigung der Krise raus. Hätten sie andere Möglichkeiten gehabt?
Jahrhundertelang ist Gott auch das Böse zugerechnet und so die Wirklichkeit intakt gehalten worden. Aber dafür braucht es heute Gott nicht mehr. Maria Sinnemann vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat erst vor kurzem zeigen können, dass nur bei stärker der Kirche verbundenen Menschen Religiosität im Angesicht des Virus überhaupt irgendwie resilienzstärkend wirkt. Für die große Mehrheit der Menschen zählen eher Faktoren wie Optimismus, Selbstwertgefühl, gute Freunde.
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