Privilegien, die allen nützen
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Nutzt allen: Privilegien für Geimpfte würden nicht nur Gastronomen wie hier am Frankfurter Mainufer helfen Bild: Carlos Bafile
Für Corona-Geimpfte sollten Erleichterungen selbstverständlich sein, wenn die Impfungen die versprochenen Erfolge liefern. Die Argumente lassen sich im ethischen Proseminar lernen. Ein Gastbeitrag.
Eine erfolgreiche Impfung möglichst vieler Menschen wäre der Königsweg, der weltweit aus der Covid-19-Pandemie hinausführt. An dieser These gab es nie einen berechtigten Zweifel. „Erfolgreich“ heißt in diesem Fall: hoher (und Virusmutanten einschließender) Schutz vor Erkrankung für die Geimpften selbst sowie Schutz durch die Geimpften, die nun kein Reservoir für das Virus mehr sein können und somit nicht mehr zu Ansteckung und Verbreitung beitragen. Mit anderen Worten: Jede einzelne erfolgreiche Impfung hätte doppelten Wert. Nachdem zunächst die Wissenschaft so bewundernswert schnell in der Entwicklung von Impfstoffen war, legen nun Daten aus Israel, Großbritannien und den Vereinigten Staaten zunehmend nahe, dass diese Präparate ihren erhofften doppelten Schutz tatsächlich erfolgreich entfalten. Wie bei allen Neuentwicklungen sind Langzeitrisiken zwar zunächst nur theoretisch abschätzbar: in diesem Fall als eher gering. Extreme Krisensituationen verlangen, auf solche Einschätzungen zu bauen.
Aus dieser Erkenntnislage, wenn sie sich denn erhärtet, folgt die Notwendigkeit eines „Impf-Turbos“ im flächendeckenden Dauerbetrieb: Tag und Nacht müsste Impfstoff geliefert und verabreicht werden. Davon und von all den bestürzenden deutschen Verschleppungspannen soll hier jedoch nicht die Rede sein. Eine andere Folge der aktuellen Erkenntnislage ist die Aussicht darauf, dass erfolgreich Geimpfte (ebenso wie Genesene) endlich in die Normalität (Stichwörter: Besuche, Kultur, Gastronomie, Shopping, Reisen et cetera) zurückkehren können.
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