Welchen Wissenschaftlern folgen wir in der Pandemie?
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Der Politiker und der Virologe: Im Jahr 2020 ein verbreitetes Bild. Doch auch Sozialwissenschaftler wollen ihren Beitrag zur Krisenbewältigung leisten. Bild: dpa
Wenn es darum geht, wie der Pandemie zu begegnen wäre, wird wissenschaftliches Expertentum als höchste Instanz beschworen. Die unterschiedlichen Disziplinen weisen aber unterschiedliche Wege. Ein Gastbeitrag.
Irgendwann im Frühjahr, auf dem Höhepunkt der ersten Welle. Ein Bekannter, in grauer Vorzeit eine politische Macht, am Telefon, so nebenbei: „Jetzt müssen Sie als Wissenschaftler doch zufrieden sein, die Politik tut, was die Wissenschaft sagt.“ Ich antworte das Übliche: Welche Wissenschaft, die vom Kollegen Drosten oder vom Kollegen Streeck, am Ende müsst doch ihr entscheiden und so weiter. Nachträglich glaube ich, er wollte nur rauskriegen, ob ich mit Letzterem verwandt bin. Das Interesse daran begegnet mir fast jeden Tag. Nein, bin ich nicht, reiner Zufall.
Das Thema ist natürlich interessant und wichtig dazu. „Follow the science“, hieß das mal, als es um den Klimawandel ging. Aber welche „science“? „Facts are facts!“ Als Wissenschaftler kann ich da nur fragen: Seit wann denn das? Welche erkenntnistheoretischen Kurse kann jemand besucht haben, der so etwas auf ein Poster schreibt und sich damit auch noch fotografieren lässt?
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