Verdammte der Globalisierung
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Protest auf der Straße: Die Gilets Jaunes demonstrierten am Wochenende in Paris und auf dem Land. Bild: Olivier Sainthilaire/Laif
Der linke französische Geograph Christophe Guilluy kritisiert die Medien und die politische Elite seines Landes und zeigt auf, wo und warum Menschen Populisten wie Le Pen wählen.
Mit zunehmender Distanz zum nächsten Bahnhof steigt die Bereitschaft, Le Pen zu wählen: Mit diesem Befund machte Christophe Guilluy im Wahlkampf Schlagzeilen. Danach hat man ihn wieder vergessen. Auch sein neues Buch „No Society“, das Anfang Oktober in Frankreich erschien, fand zunächst wenig Beachtung. Die linke Zeitung „Libération“ befasste sich unter dem Titel „Kann man mit Christophe Guilluy debattieren?“ mit dem Essay. Die Bedeutung seiner neuen Ansätze und Methoden wurde durchaus anerkannt, aber gleichzeitig veröffentlichte „Libération“ eine Petition von Geographen, die dem Kollegen Guilluy in der Zeitschrift „Metropolitics“ vorwerfen, Ängste zu schüren und der Fremdenfeindlichkeit intellektuelle Munition zu liefern.

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Jetzt allerdings sind die Berührungsängste der Medien gegenüber Guilluy wie weggefegt: Frankreichs Zeitungen reißen sich um den Geographen als Propheten und Theoretiker der „Gilets Jaunes“, deren Aufstand niemand hat kommen sehen: Dies sei „ die Revolte des Frankreichs an den Rändern“, das Guilluy vor zwanzig Jahren entdeckte.
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