Mein Chef und ich
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„Mir war klar, dass ich es alleine gar nicht schaffen würde“: Christine Schornsheim Bild: Robert Brembeck
Die Pianistin und Cembalistin Christine Schornsheim schildert, wie sie Opfer einer sexuellen Nötigung wurde – und was ihre Anzeige an ihrem Arbeitsplatz bewirkt hat.
Siegfried Mauser, Pianist und bis 2014 Präsident der Hochschule für Musik und Theater München, wurde im Mai 2016 vom Amtsgericht München wegen sexueller Nötigung zu einer Freiheitsstrafe von fünfzehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Landgericht bestätigte im April 2017 das Urteil, setzte aber die Strafe auf neun Monate herab. Mausers Revision gegen dieses Urteil wurde im September dieses Jahres vom Bundesgerichtshof verworfen. In einem zweiten Prozess verurteilte das Landgericht Mauser im Mai 2018 wegen sexueller Nötigung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten. Von der Anklage der Vergewaltigung wurde er freigesprochen. In diesem zweiten Verfahren ist Mausers Revision noch anhängig. Christine Schornsheim, deren Anzeige das erste Verfahren in Gang setzte, erzählt im Gespräch mit dieser Zeitung erstmals außerhalb des Gerichtssaals öffentlich ihre Geschichte. Die Cembalistin ist seit 2002 Professorin an der Musikhochschule und seit Juli 2015 deren Vizepräsidentin. (pba.)
Frau Schornsheim, pünktlich zum ersten Jahrestag der #Metoo-Debatte haben Sie ein rechtskräftiges Urteil gegen den ehemaligen Präsidenten der Münchner Musikhochschule, Siegfried Mauser, erwirkt. Wie groß ist Ihre Genugtuung?
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