Kann jetzt geschossen werden?
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Schauplatz einer Debatte, die aus den Fugen geraten ist: Die Humboldt-Universität zu Berlin Bild: dpa
Der Streit um den Historiker Jörg Baberowski eskaliert: Nun haben ihn zwei Studentinnen wegen Beleidigung angezeigt. Die Universität bekommt die Debatte nicht in den Griff.
Die Studenten sind sich keiner Schuld bewusst. Über ein Jahr schon dauern die Konflikte um den Berliner Historiker Jörg Baberowski an. Als Faschist und Rassist wurde er beschimpft, als „rechtsradikaler Professor“, der kritische Studenten mundtot machen wolle, als Choleriker und schlechter Verlierer. Es ist grotesk, was sich, vorangetrieben durch Mitglieder der studentischen Vertretung, die sich hier nicht „Asta“, sondern „RefRat“ nennt, seit geraumer Zeit an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) abspielt.
Nachdem das von Baberowski – und wohlgemerkt von zehn weiteren Professoren – geplante Forschungszentrum zu Fall gebracht wurde, haben sich die Fronten so sehr verhärtet, dass Bafta Sarbo und Juliane Ziegler, zwei Studentinnen aus dem RefRat, Baberowski angezeigt und eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht haben. Dieser hatte sie auf seinem Facebook-Account als „unfassbar dumm“ und „linksextreme Fanatiker“ bezeichnet. Damit greife er ihre Persönlichkeitsrechte an, erklärt Ziegler im Gespräch, da sei die Grenze der Meinungsfreiheit erreicht. Dass die Studenten mit ihren monatelangen Diffamierungen gegen Baberowski selbst nicht einhalten, was sie fordern, nämlich respektvoll und fair zu bleiben, streitet Ziegler ab.
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