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Documenta und Antisemitismus : Alles ein Plan des Mossad!

Das Gerüst am zentralen Kasseler Friedrichsplatz, während das Banner von Taring Padi abgehängt wird. Bild: dpa

Die Bildungsstätte Anne Frank hat gut tausend Documenta-Besucher zur Kunst und zu den antisemitischen Bildern befragt. Die Antworten waren bestürzend – und entlarvend. Ein Gespräch mit Julia Alfandari und Meron Mendel.

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          Frau Alfandari, Herr Mendel – Krisenintervention haben Sie die Gespräche genannt, die Sie an Ihrem Documenta-Stand auf dem Kasseler Friedrichsplatz geführt haben. Was haben Sie da erfahren?

          Sandra Kegel
          Verantwortliche Redakteurin für das Feuilleton.

          Meron Mendel: Es gab alles, von aufschlussreichen Kommentaren bis zu wüsten Beschimpfungen. Nachdem die Documenta Formate zum Austausch mit den Künstlern abgelehnt hatte, entschieden wir uns für diesen eher spontanen Dialog mit dem Publikum.

          Julia Alfandari: Wir begannen damit an dem Tag, als das Bild von Taring Padi mit den antisemitischen Bildmotiven verhüllt wurde. Für mich war verblüffend, wie sehr sich die Wahrnehmung der Besucher von der medialen Spiegelung unterschied. Viele am Stand machten uns Vorwürfe, dass wir – wer auch immer damit gemeint sein mochte – mit der Abhängung der Bilder Zensur ausgeübt hätten. Dass die ganze Documenta aufgrund von ein paar „wenigen antisemitischen Motiven“ gänzlich in den Schmutz gezogen worden sei, wurde kritisiert. Und es wurden Parallelen gezogen mit dem Vorgehen der Nationalsozialisten gegenüber unerwünschter Kunst. Immer wieder war auch zu hören, dass sich niemand wundern müsse, dass sich die Documenta mit Künstlern aus dem globalen Süden eine Antisemitismusdebatte eingehandelt hätte. Gleichzeitig wurden Künstler und Kuratoren mit einem paternalistischen, fast schon neokolonialen Argument in Schutz genommen: Sie könnten es angesichts ihres Backgrounds ja nicht besser wissen

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