Die Documenta-Leitung muss jetzt zurücktreten
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Das Werk „People’s Justice“ des indonesischen Kollektivs Taring Padi wurde verhüllt, weil sich darauf antisemitische Karikaturen finden. Jetzt soll es ganz entfernt werden. Bild: dpa
Ein antisemitisches Werk wird erst nicht erkannt und dann lange nicht abgebaut: Was muss noch passieren, bis Konsequenzen gezogen werden?
Der Friedrichsplatz in Kassel ist das traditionelle Zentrum der Documenta; hier steht das Fridericianum, das seit 1955 der zentrale Austragungsort der Documenta ist, hier lagerte Beuys seine Basaltstelen, hier ließ Adam Szymczyk seinen Parthenon der Bücher errichten. In den Pressetagen, die wie immer vor der eigentlichen Eröffnung dieser von Antisemitismus-Vorwürfen gebeutelten Documenta stattfanden, war der Platz zwischen dem sogenannten Ruru-Haus, dem Fridericianum und der Documenta-Halle so gut wie leer. Ein weithin sichtbares Kunstwerk, das den Geist dieser Documenta wie bei früheren Ausgaben verkörpert, war nicht zu sehen.
Über die Qualität der Werke auf dieser Documenta, an der zahlreiche Kollektive und insgesamt weit über tausend Künstler teilnehmen, kann man sich streiten – bei der ersten Durchsicht während der Pressetage war aber gerade einmal eine Werkserie des Künstlers Mohammed Al Hawajiri ausfindig zu machen, die man als israelfeindlich interpretieren konnte.
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