Inspektion eines Hoffnungsträgers
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Züge wie der Bernina Express sind ein Muster an Zuverlässigkeit – Nachbarländern sind die Schweizer oft Jahrzehnte voraus. Bild: picture alliance / robertharding
Corona und Homeoffice haben die Schiene schwer getroffen. Wie gelingt der Umstieg in die Zukunft? Wie tickt die Bahn? Eine Erkundung in drei Tagen, vier Ländern und sechs Zügen.
Wer dieser Tage eine Bahnreise antritt, die mit kurzen Zwischenstopps von Frankfurt über Zürich, Wien und Prag zurück nach Deutschland führt, durch vier Länder im Corona-Schlamassel und unterschiedliche Bahnsysteme, fürchtet, dass es anstrengend werden könnte. Er denkt an verpasste Anschlusszüge, durchgängige Maskierung auf der Grundlage unterschiedlicher Hygienevorschriften sowie Grenzübertritte mit Polizeikontrollen, in denen umständlich Onlineanmeldungen und Covid-Zertifikate vorgezeigt werden müssen.
Andererseits sind die Bahnfahrkarten momentan derart günstig, und zwar bis kurz vor der Abfahrt, dass man für 66 Euro mit dem „Sparpreis Europa“ zum Beispiel von Wien über Prag und Dresden nach Frankfurt in der ersten Klasse fahren kann, die man dann oft nur mit einer versprengten Handvoll Mitreisender teilt. Am Platz wird man mit Gratis-Schokolade (Aufschrift: „DB Lieblingsgast“) gefüttert, und die Sessel sind derart großzügig bemessen, dass man sich strecken muss, um die Tasten an seinem Laptop zu treffen. Wir befinden uns im ICE 71 von Hamburg-Altona nach Chur, das Abteil ist fast leer.
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