https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/chuck-berry-im-alter-von-90-jahren-gestorben-14931916.html

Rocklegende Chuck Berry : „Ein Gigant für die Ewigkeit“

  • Aktualisiert am

Chuck Berry (1926-2017) Bild: dpa

Er war einer der einflussreichsten Rock-’n’-Roll-Musiker überhaupt. Nun ist Chuck Berry im Alter von 90 Jahren gestorben. Stars von Mick Jagger bis Otto Waalkes zollen ihm Tribut.

          2 Min.

          Chuck Berry war Musik-Pionier, Sänger, Gitarrist und Komponist. Nun ist die amerikanische Rockikone im Alter von 90 Jahren gestorben. Wie die Polizei in St. Charles County am Samstag auf Facebook mitteilte, hätten Rettungskräfte Berry am frühen Nachmittag leblos in seinem Haus gefunden, ihn aber nicht wiederbeleben können. Die Polizei „bestätigt traurig den Tod von Musiker Chuck Berry“, hieß es in der Mitteilung weiter. Berrys Familie habe darum gebeten, in ihrer Trauer nicht gestört zu werden.

          Berry wurde vor allem mit eingängigen und unverwechselbaren Gitarrenklängen und Liedern wie „Roll Over Beethoven“ und „Johnny B Goode“ weltberühmt. Für seine musikalischen Leistungen hat er 1984 den Grammy erhalten – seit 1986 ist er auch in „Rock and Roll Hall of Fame“, einem Museum in Cleveland, Ohio, vertreten.

          „Johnny B. Goode“ : Rock-’n’-Roll-Legende Chuck Berry ist tot

          Viele Fans und Kollegen betrauerten den Tod des Musikers im Internet. „Ich bin so traurig zu hören, dass Chuck Berry gestorben ist“, schrieb Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger bei Twitter. „Ich möchte mich bei ihm für all die inspirierende Musik bedanken, die er uns gegeben hat. Er hat Licht in unsere Teenager-Jahre gebracht und uns davon träumen lassen, Musiker zu werden. Seine Texte haben andere überstrahlt und ein merkwürdiges Licht auf den amerikanischen Traum geworfen. Chuck, Du warst großartig und Deine Musik ist in uns für immer eingraviert.“

          Der Musiker Bruce Springsteen bezeichnete Berry als „besten Fachmann, Gitarristen und puren Rock-’n’-Roll-Schreiber, der je gelebt hat“. Sein Tod bedeute den Verlust eines „Giganten für die Ewigkeit.“

          Komiker Otto Waalkes nannte Berry seinen „Lehrmeister“. Sein erster Song auf der Gitarre sei „Roll Over Beethoven“ gewesen. Der ehemalige amerikanische Präsident Bill Clinton ließ mitteilen: „Hillary und ich lieben Chuck Berry, solange ich denken kann. Der Mann war untrennbar von seiner Musik - beide waren komplett originell und sehr amerikanisch. Er hat unsere Füße in Bewegung gesetzt und Freude in unsere Herzen gebracht. Und währenddessen hat er unser Land und die Geschichte der Musik verändert.“

          Berry habe die Musik und jeden, der Musik hört, verändert, schrieb Schauspielerin Alyssa Milano bei Twitter: „Danke.“ Autor Stephen King schrieb, die Nachricht habe sein Herz gebrochen: „Aber 90 Jahre alt ist nicht schlecht für Rock’n’Roll.“ Und der Comedian Marc Maron schrieb schlicht: „Der König ist tot.“

          Als Charles Edward Anderson Berry 1926 in St. Louis in Missouri geboren, begann der junge „Chuck“ während seiner Jahre an der High School mit dem Gesang und Gitarrenspielen. Wegen eines bewaffneten Raubüberfalls musste er jedoch seine Karriere vorübergehend unterbrechen und saß drei Jahre lang in einem Jugendgefängnis.

          Seinen musikalischen Durchbruch schaffte Berry 1955 mit „Maybellene“, das ihm einen Dreijahresvertrag zusicherte. 1956 nahm er mit „Roll Over Beethoven“ eins seiner bekanntesten Lieder auf. In den darauffolgenden Jahren komponierte Berry weltberühmte Songs und Gitarrenriffs, für die er zahlreich ausgezeichnet wurde – 2008 erhielt er mit der Goldenen Kamera auch einen Preis aus dem deutschsprachigen Raum.

          Anlässlich seines neunzigsten Geburtstags im vergangenen Oktober kündigte er ein neues Album an, das den Titel „Chuck“ tragen und seiner langjährigen Ehefrau Themetta gewidmet sein soll.

          Weitere Themen

          Sein König war der Duke

          Pop-Anthologie : Sein König war der Duke

          Stevie Wonder hat sein Werk mit 30 Jahren nahezu abgeschlossen, zuvor stand er auf einer Stufe mit den Beatles. Als er dem gerade verstorbenen Duke Ellington huldigte, war er auf dem Höhepunkt seines Schaffens.

          Topmeldungen

          München: Dichter Verkehr schiebt sich im Januar in den Tunnel Heckenstallerstraße.

          Verbrenner-Streit beigelegt : Der weite Weg zum Verbrenner-Aus-Aus

          Zu den Details der Einigung im Streit um das Verbrennerverbot 2035 halten sich EU-Kommission und Verkehrsminister Wissing bedeckt. Klar ist aber: Wissing und die Fans des Verbrenners haben noch einen weiten Weg vor sich.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.