Schon vor der Vergabe der Goldenen Palme hat Cannes erste Gewinner. Einer davon ist der deutsche Regisseur Andreas Dresen. Er bekam den Hauptpreis der Nebenreihe „Un certain regard“ für „Halt auf freier Strecke“.
Mag sein, dass die Goldene Palme für Apichatpong Weerasethakul auch ein politischer Gruß an das thailändische Volk sein soll, dessen Land im Chaos unterzugehen droht. Vor allem aber ist sie ein Signal an die Verleiher und die Zuschauer.
„Bildung, Bildung, Bildung“, so lautet ein Kapitel in dem jüngsten Buch von Friedrich Merz. Über den Status einer Dienstmagd kommt sie jedoch nicht hinaus. Das Kulturleben bleibt unerwähnt.
Die Impfzentren von Straubing und Bottrop sind jetzt auch Ausstellungshallen. Mehrere Städte wollen folgen. Ob Kunst auch Impfunentschlossene anlocken kann?
Wer Witze nur erträgt, wenn sie nicht auf Kosten der eigenen Weltanschauung gehen: Nach dem Austritt von Nico Semsrott aus der „Partei“ dürfte das Satireprojekt wohl an sein Ende gelangt sein.
Begriffe ordnen und erklären das Leben - oder? Bei Kataplomben, Erektolollern und Steuerbraterinnen ist das nicht gesagt. Zur Poetisierung der Welt trägt Monika Rincks Online-Projekt „Begriffsstudio“ jedenfalls bei.
Simon Rattle übernimmt die Leitung des Symphonie-Orchesters des Bayerischen Rundfunks. Das wird ihn auch brauchen. Mutlos ist die Entscheidung trotzdem – zugleich aber ein deutlicher Wink Richtung Berlin.
Dass Donald Trump nicht mehr zum Sturm aufs Kapitol aufrufen kann, muss man begrüßen. Doch wie heuchlerisch die Chefs von Twitter und Facebook agieren, weiß am besten der russische Oppositionelle Alexej Nawalnyj.
Seit fünf Monaten ist die berühmte Voltaire-Statue im sechsten Arrondissement verschwunden, der Sockel leer. Dabei ist der Philosoph spätestens mit dem Streit um den Entwurf eines Pressefreiheitsgesetzes wieder aktuell.
Alle wollen zum Filmfestival nach Cannes: die Filmemacher, die Geschäftemacher, die Fans. Dabei ist es unbequem, und jeder kann untergehen. Aber die Magie des Kinos funktioniert in Cannes immer noch. Jedenfalls meistens.
Eine Liebeserklärung an die großen Frauen des Films und eine an Paris: Woody Allens neues Werk „Midnight at Paris“ eröffnet das Filmfestival in Cannes und sorgt für einen ersten Schwung Prominenter.
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Beim 63. Filmfestspielen von Cannes sind die Entscheidungen gefallen: Der Film „Oncle Boonmee“ des thailändischen Regisseurs Apichatpong Weerasethakul erhält die Goldene Palme, Juliette Binoche, Javier Bardem und Elio Germano sind die besten Schauspieler.
Der Wettbewerb des Filmfestivals in Cannes erzählt von siechenden Menschenhändlern, verschleppten Mönchen und dichtenden Großmüttern. Zwei Filme schaffen es, den Blick des Publikums zu schärfen: „Des hommes et des dieux“ von Xavier Beauvois und „Poetry“ von Lee Chang-dong.
Cannes ist erschüttert: Aus Tausenden Stunden propagandistischem Filmmaterial über den rumänischen Diktator Nicolae Ceauşescu hat Andrei Ujica einen Film zusammengestellt, der keinen kaltlässt.
Es waren die Tage der alten Meister in Cannes: Jean-Luc Godard hat den Sozialismus verfilmt, Bertrand Tavernier zeigt einen Historienfilm aus weiblicher Perspektive, Takeshi Kitano stellt einen Yakuza-Film vor und Abbas Kiarostami hat es in die Toskana verschlagen.
So spannend kann ein Therapeutenleben sein: Während es Mike Leigh in Cannes gelingt, mit Alltäglichem zu fesseln, enttäuschen Woody Allen und der deutsche Beitrag von Christoph Hochhäusler.
Bei jedem Wiedersehen dieses Films geschieht ein Wunder. Auch in Cannes funktionierte das, als Martin Scorsese eine restaurierte Fassung von Viscontis „Leopard“ präsentierte.
Die englische Schauspielerin Charlotte Lewis behauptet, der Regisseur Roman Polanski habe sie als Sechzehnjährige sexuell missbraucht. Polanski ließ das zurückweisen. Die Vorwürfe könnten in dem laufenden Verfahren eine wichtige Rolle spielen.
Nach dreiundzwanzig Jahren kehrt Gordon Gekko, der Held aus „Wall Street“, auf die Leinwand zurück. In Cannes lief die Fortsetzung außer Konkurrenz, überzeugte aber einmal mehr mit Michael Douglas in der Hauptrolle.
Gemächlicher Auftakt: Der französische Superstar Mathieu Amalric zeigte mit „Tournée“ seine erste Regie-Arbeit und der Chinese Wang Xiaoshuai lieferte mit „Rizhao Chongqing“ Bilder einer Stadt, die man nicht so schnell vergisst.
Marktplatz der Eitelkeiten: Heute eröffnet das Filmfestival von Cannes mit Ridley Scotts Großproduktion „Robin Hood“, in der Russell Crowe seine Figur ernster nimmt, als ihr wirklich gut tut.
Begeistert bevölkerte das Publikum die verschiedenen Sektionen der diesjährigen Berlinale. Filmgeschichte aber wurde nicht geschrieben. Das liegt an der Politik, die der pragmatische Festivalleiter Dieter Kosslick bei den Wettbewerbsfilmen verfolgt. Der Film „Bal“ aber siegte verdient.
Wahl des Parteivorsitzenden : Die Ideen des Merz
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Ausstellungen in Impfzentren : Invasive Kunst
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Semsrotts „Die Partei“-Austritt : Satirepartei wird satirefrei
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Seltsames Wörterbuch : Einmal Pizza Schlafsack, bitte
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Jan Wiele
Wer lässt sich impfen? : Der Impfgegner
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Simon Rattle kommt zurück : Höhere Ziele im Leben
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Trumps Social-Media-Bann : Stumm geschaltet
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Leerer Sockel in Paris : Schutzhaft für Voltaire
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Jürg Altwegg
Wohin mit alten Büchern? : Der kleine Pauly sucht ein Zuhause
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