In der kulturpolitischen Kampfzone
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Eine Szene aus der Inszenierung von „Point Of No Return“ an den Münchner Kammerspielen Bild: David Baltzer
Der Streit um die Volksbühne in Berlin und die Münchner Kammerspiele hat aus künstlerischer Vielfalt künstliche Antagonismen gemacht. Wie kommt man da wieder heraus? Gespräche mit Akteuren, die es wissen könnten.
Gerade läuft eine Theatersaison an, die die spannendste seit langem werden könnte. Selten waren die Gräben tiefer, der Ton rauher. Der Grund: An gleich zwei der renommiertesten Stadttheater Deutschlands warfen die Intendanten hin: Chris Dercon an der Volksbühne in Berlin, Matthias Lilienthal an den Münchner Kammerspielen – der allerdings hat noch zwei Jahre vor sich und jetzt gewissermaßen Narrenfreiheit.
Diese Ereignisse waren vorläufige Höhepunkte einer brutal geführten Debatte, in der jeder zu wissen glaubte, wie dieser Kulturbetrieb in Zukunft auszusehen habe. Das Theater schaffe sich ab, klagen besorgte Bildungsbürger, egal ob im Szenebistro oder am Stammtisch. Doch stimmt es überhaupt, dass Matthias Lilienthal in München die Schauspielerei verramscht? Und an der Volksbühne die Ecken und Kanten eines unbequemen Theaters weggentrifiziert werden? Wird das Theater, zumindest in Berlin und München, wieder zur Kulturkampfzone?
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