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Eklat in Zürich : Der nächste große Theaterknall

Angetreten, um abzutreten: Intendant Nicolas Stemann Bild: dpa

Paukenschlag in Zürich. Die heftig in die Kritik geratenen Schauspielhaus-Intendanten Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg werden nicht verlängert.

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          Paukenschlag in Zürich. Die Verträge der heftig in die Kritik geratenen Schauspielhaus-Intendanten Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg werden nicht verlängert, beide verlassen Zürich im Frühjahr 2024. Die Stadt und ihre in Sachen Kultur traumtänzelnde Regierung zieht die Reißleine, um das Ansehen ihres Theaters nicht nachhaltig zu schädigen.

          Simon Strauß
          Redakteur im Feuilleton.

          Die Debatte um die Ausrichtung des Hauses war in den vergangenen Monaten immer schärfer geworden. Auch ein zuletzt veranstalteter „Publikumsgipfel“ konnte kein Vertrauen herstellen. Der ursprüngliche Anspruch, ein „Theater für alle“ zu machen, verkehrte sich in sein krasses Gegenteil: Niedrige Auslastungszahlen, gekündigte Abos, eine Anti-Stimmung selbst bei denen, die sich als progressive Theatergänger verstehen. Die Debatte um die Einengung der Spielfreiheit, angestoßen vom Ensemblemitglied Sebastian Rudolph, lief parallel zu jener um einen Spielplan, der nur die In­teressen einer moralpolitisch aufgeweckten Minderheit zu erfüllen schien.

          Der letzte Streitpunkt war jetzt aber offenbar ein finanzieller: 1,8 Millionen Franken zusätzlich zu den 38 Millionen jährlich hatte das Theater von der Stadt gefordert. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Nach dem Sturz von Burgtheater-Intendant Martin Kušej jetzt also der nächste große Theaterknall.

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