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Dirigent Marek Janowski : „Bei Dresden bin ich weich geworden“

Traut sich das Argumentieren mit Politikern zu: der Dirigent Marek Janowski. Bild: Andreas Pein

Marek Janowski wird mit knapp achtzig Jahren Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Den Kampf gegen den Komponisten Pierre Boulez konnte er nicht gewinnen. Doch Streit mit Politikern traut er sich zu.

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          Marek Janowski war fünfzehn Jahre lang künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und neben Daniel Barenboim das dirigentische Schwergewicht in der Hauptstadt. Nun, mit knapp achtzig Jahren, hat sich Janowski in Dresden, wo er Mitte Oktober wieder zu erleben sein wird, noch einmal fest gebunden: Von August 2019 an wird er Michael Sanderling nachfolgen als Chefdirigent der Dresdner Philharmonie und damit die Konkurrenz verschärfen zur Staatskapelle und Christian Thielemann.

          Jan Brachmann
          Redakteur im Feuilleton.

          Was zieht Sie nach Dresden?

          Das hat einen sehr komplexen Vorlauf. Ich bin zu Zeiten der DDR ein paarmal in Dresden gewesen, vor allem bei der Sächsischen Staatskapelle für die Gesamtaufnahme von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“, die in der Lukaskirche stattfand. Und es gab damals eine Verabredung zwischen der Dresdner Staatsoper, dem VEB Deutsche Schallplatten und deren westdeutscher Partnerfirma, dass jede der vier Opern auch konzertant im Kulturpalast aufgeführt werden sollte. Die Dresdner Philharmonie, das andere Orchester der Stadt, kannte ich überhaupt nicht. Aber so um das Jahr 1997/98 herum hatte ich mich entschlossen, im Jahr 2000 als Chef des Orchestre Philharmonique de Radio France in Paris nach anderthalb Jahrzehnten aufzuhören. Der damalige Intendant der Dresdner Philharmonie, Olivier von Winterstein, war zuvor lange in Paris gewesen und versuchte sehr intensiv, mich für die Dresdner Philharmonie zu gewinnen.

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