Die Jagd nach der nächsten Trophäe?
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Jonas Kaufmann Bild: Gregor Hohenberg/Sony Music Ente
Wie soll man Giuseppe Verdis „Otello“ singen? In der Neuaufnahme stellt sich Jonas Kaufmann der Partie und stößt an stimmliche Grenzen.
Wenn das dramatische Singen nicht neu gedacht wird, hat das zentrale Opernrepertoire – und insbesondere die Opern von Verdi – im 21. Jahrhundert kaum noch Überlebenschancen. Wie stellt sich die neue Aufnahme des „Otello“ unter Antonio Pappano mit Jonas Kaufmann in der Titelpartie diesem Problem? Widerlegt sie das leidige Wort von der Krise?
Die letzten Studio-Aufnahmen der Hauptwerke von Giuseppe Verdi liegen zwei, oft drei Jahrzehnte zurück. Ein Grund könnte sein, dass den Plattenfirmen das Geld ausgegangen ist, der andere, dass ihnen Soprane, Tenöre und Baritone mit groß dimensionierten Stimmen nicht länger zur Verfügung stehen. Die einzige Ausnahme ist der zum „Tenorissimo“ avancierte Jonas Kaufmann. Unter Leitung von Antonio Pappano hat er nach seinem imponierend gesungenen Radamès in „Aida“ (2015) nun auch die Partie des Otello aufgenommen (jetzt neu erschienen bei Sony Classical). Als er 2017 an der Londoner Covent Garden Opera in dieser stimmlich hybriden Rolle debütierte, wurde er den hysterisch geschürten Erwartungen nicht ganz gerecht.
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