„Wir wollen eine der ersten Adressen der Tanzwelt werden“
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Begnadeter Tänzer: Johannes Öhman als Puck in John Neumeiers „Sommernachtstraum“ Bild: Mats Bäcker
Johannes Öhman ist der neue Chef des Staatsballetts Berlin. Wird er ein Repertoire schaffen, das dem anderer großer Häuser in Europa ebenbürtig ist?
Herr Öhman, sind Sie ein Theaterkind?
Gar nicht. Mein Vater war Professor für Linguistik, meine Mutter eine Produzentin beim schwedischen Fernsehen. Meine drei Geschwister und ich hatten eine normale Kindheit in Stockholm. Ich spielte Fußball und Schlagzeug. Als ich vierzehn Jahre alt war, zog die Königlich-Schwedische Ballettschule mit ihrem Schulunterricht in das Gebäude meines Gymnasiums ein. Deswegen dachte ich noch nicht daran, selber mit dem Tanzen anzufangen. Das kam später. Ein Zufall – der Freund meiner älteren Schwester spielte im Königlich-Schwedischen Orchester. Eines Tages brachte er Karten für einen Ballettabend. Ich war vierzehn und noch nie in einem Opernhaus gewesen. Auf dem Programm standen „Stool Game“, „Sinfonietta“ und „Ariadne“ von Jiri Kylian. Da saß ich also und sah „Stool Game“ mit Niklas Ek, dem Bruder von Mats Ek, beides Söhne von Birgit Cullberg, die das moderne schwedische Ballett begründet hat. In dem Moment wusste ich, dass ich Tänzer werden will. Meine Mutter suchte eine private Ballettschule für mich. Anderthalb Jahre später stellte ich mich an der Königlich-Schwedischen Ballettschule vor und wurde angenommen.
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