Lange stand Komponist Gérard Grisey im Schatten von Pierre Boulez. Jetzt wird er in Salzburg geehrt und gefeiert. „Zeit mit Grisey“ lautet der Titel einer Reihe aus acht Abenden.
Ian Bostridge und Graham Johnson eröffnen die Schubertiade in Schwarzenberg, wo die entspannte Atmosphäre einer ganz selbstverständlich auf das Kanonische gerichteten Liebhaberei den Ton im Publikum angibt.
Wie viele Ratten und Krokodile braucht man für eine anständige Wagner-Oper? Alles über Richard Wagner und die Festspiele zu seinen Ehren finden Sie hier – erfasst in Daten und Bildern.
Jetzt wird das unbotmäßige Tier pädagogisiert: Die ein Wasserschwein verschlingende Anakonda-Schlange im Frankfurter Naturkundemuseum ist vorerst aus dem Verkehr gezogen. Wir warten auf moralische Belehrung.
Ein Denunziant verlangt, die Kunstausstellung in der Moskauer Tretjakow-Galerie in Einklang mit den „geistig-sittlichen“ Werten des Staates zu bringen. Der Angriff, der von der radikalen Kulturfront orchestriert sein dürfte, richtet sich gegen längst kanonisierte russische Kunst der Siebzigerjahre.
Was macht man als Zugbegleiter mit Berufsethos, wenn an einem winterlichen Vorabend nach stundenlanger Wartezeit eine ausgehungerte Fahrgastschar in die Waggons stürmt, aber kein Personal fürs Restaurant verfügbar ist? Man träumt.
Noch unentdeckte Brocken sind das eigentliche Problem: Der Asteroid „2023 BU“ war auf Kollisionskurs mit der Erde, passiert ist nichts, auch zur Freude der Kelten.
Künstliche Intelligenz kann kenntnisreiche Texte über Hegels Logik schreiben. Trotzdem würden wir uns nicht mit einem Algorithmus zum Cappuccino verabreden. Worin genau unterscheiden sich Apparatur und Mensch?
Gemach, die Herren: Teodor Currentzis dirigiert Peter Sellars’ Inszenierung von Mozarts „Clemenza di Tito“ als ständigen Tempowechsel. Tiefe Musikalität paart sich dabei mit einer Neigung zum Groben.
Fünf Opernpremieren stemmt das Festival in Aix-en-Provence, auch ein neues Stück von Philippe Boesmans, der den „Pinocchio“ vertont hat, nicht nur für Kinder.
Das Schauspiel Frankfurt zeigt „Evening at the Talk House“ von Wallace Shawn bei den Ruhrfestspielen. Die Inszenierung von Johanna Wehner verlässt sich auf ein starkes Ensemble und genau gezeichnete Psychogramme.
Unter den Nachfahren Richard Wagners gibt es Streit über den Einfluss auf die Festspiele in Bayreuth, ihre Leitung und das Festspielhaus. Jetzt hat das Landgericht den Status quo bestätigt.
Sein Schaffen hat die britische Liebe zum deutschen Kunstlied zu neuer Blüte geführt. Jetzt wird der Sänger aufgefordert, Deutsch zu lernen, das Publikum schweigt. Bericht von einer Attacke auf Ian Bostridge.
Pathos und Zerstreuung: Die zweite Ruhrtriennale unter der Leitung von Johan Simons eröffnet mit einer Frage von Carolin Emcke und einer Antwort von Christoph Willibald Gluck.
Das ersehnte Bayreuth-Debüt: Marek Janowski ersetzt den Dirigenten Kirill Petrenko und ist der Triumphator bei der vierten Auflage des „Rings“ von Frank Castorf.
Die Kanzlerin war auch dabei, als Dieter Dorn seine Inszenierung von Samuel Becketts „Endspiel“ bei den Salzburger Festspielen vorstellte. Was fand sie wohl in diesem Stück größtmöglicher Bewegungslosigkeit?
Mit „Parsifal“ und unter hohem Sicherheitsaufwand eröffnen die Bayreuther Festspiele. Klaus Florian Vogt singt wundervoll. Aber was hat sich Regisseur Uwe Eric Laufenberg bloß dabei gedacht?
Völkische Ästhetik und gemütvolle Verlogenheit: Wer sich im neu konzipierten Richard-Wagner-Museum seinen Weg durch Wagners Welt sucht, begegnet den Gespenstern einer vergifteten Rezeptionsgeschichte.
Was ist das eigentlich, ein „Bardentreffen“? Aus einem Wettstreit für Liedermacher ist in Nürnberg ein weltläufiges Festival geworden. An diesem Wochenende wird das vierzigste Jubiläum gefeiert.
Eheliches Wohnzimmer statt Mexiko, ein Aztekenkönig beleidigt das Publikum: Peter Konwitschny inszeniert Wolfgang Rihms „Eroberung von Mexiko“ bei den Salzburger Festspielen als Agitpropstück.
Die Villa Wahnfried in Bayreuth ist als Museum wiedereröffnet worden. Ursprünglich Rückzugsort Richard Wagners, ist sie heute Wallfahrtsort seiner Verehrer - und war einst Villa Kunterbunt seiner Nachfahren.
Vollendet locker und dabei präzise bringt Christian Thielemann „Tristan und Isolde“ zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele zum Klingen. Die Inszenierung von Katharina Wagner dagegen wirkt so zeit- wie zahnlos.
Die Berliner Philharmoniker haben Kirill Petrenko zum neuen Chef gewählt, in Bayreuth dirigiert er den „Ring des Nibelungen“. Den deutschen Kritikern ist er aber wohl nicht deutsch genug. Wer also ist Petrenko, und was kann er wirklich?
Freundlicher Applaus für die Kanzlerin, Jubel für Thomas Gottschalk: Die Bayreuther Festspiele starten mit viel Prominenz. Die Wagner-Schwester ließen sich beim Empfang auf dem Grünen Hügel vertreten.
Die Bad Hersfelder Festspiele haben begonnen. Mit Dieter Wedel weht ein frischer Wind in der Kurstadt. Der neue Intendant spricht über Veränderungen und Konkurrenz durch andere Sommer-Theater.
Der „Parsifal“ für die Wagner-Festspiele 2016 hat einen neuen Regisseur: Anstelle des umstrittenen Jonathan Meese wird der Wiesbadener Intendant Uwe Eric Laufenberg die Neuinszenierung übernehmen. Meese wettert mit einem „Manifest“ gegen seine Kündigung.
Am Freitag hieß es, Jonathan Meese solle doch nicht den „Parsifal“ bei den Richard-Wagner-Festspielen inszenieren, Bühnenbild und Kostüme seien nicht finanzierbar. Der Künstler sieht das anders. Und wettert gegen Bayreuth.
Ein zartes Gesamtkunstwerk: Die Uraufführung von Marc-André Dalbavies Oper „Charlotte Salomon“ in der Salzburger Felsenreitschule gerät zum funkelnden Juwel der diesjährigen Festspiele.
Trash, Kalauer und Versatzstücke aus der Volksbühne: Frank Castorfs Inszenierung von Wagners „Ring“ fällt bei den Bayreuther Festspielen auch im zweiten Jahr durch.
Jugend ohne Traum? : Die Nachwuchssorgen der Kreativen
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