Festspiele Bad Hersfeld : Wie geht es weiter nach Dieter Wedel?
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Gegen ihn werden neue Vorwürfe erhoben: Regisseur Dieter Wedel. Bild: dpa
Wie geht es weiter mit dem Festspielen in Bad Hersfeld nach dem Rücktritt von Dieter Wedel, dem Schauspielerinnen sexuelle Belästigung vorgeworfen haben? Ein Nachfolger ist da, doch es gibt offene Fragen.
Die Festspiele Bad Hersfeld haben am Dienstag über die Konsequenzen aus dem Rücktritt von Intendant Dieter Wedel beraten. „Wir müssen nun schauen, wie es weitergeht. Klar ist, dass es weitergeht“, sagte die Sprecherin der Festspiele, Ina Rumpf. „Alle Beteiligten setzen sich jetzt an einen Tisch und überlegen, was die beste Lösung ist.“ Mit Einzelheiten sei aber nicht vor Ende dieser oder Anfang nächster Woche zu rechnen.
Wedel hatte am Montag seinen Rückzug angekündigt, nachdem Schauspielerinnen ihm wiederholt sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. Der Fünfundsiebzigjährige beteuerte seine Unschuld. Er lag nach einer Herzattacke im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft München I hat bestätigt, dass sie gegen Dieter Wedel ermittelt. Es gehe um den Anfangsverdacht einer nicht verjährten Straftat, das Ergebnis der Ermittlungen sei noch völlig offen.
Nach Angaben der Stadt Bad Hersfeld sollen die nächsten Festspiele wie geplant vom 6. Juli bis 2. September stattfinden. Während beim Großteil der geplanten Stücke nach Wedels Abschied keine größeren Verwerfungen zu erwarten sind, dürften sich die Verantwortlichen vor allem mit dem Schauspiel „Das Karlos-Komplott“ befassen. Das Schauspiel ist an das Drama „Don Karlos“ von Friedrich Schiller angelehnt; Wedel schrieb das Buch und sollte Regie führen.
Schon kurz nach Bekanntwerden von Wedels Rücktritt war der künstlerische Leiter der Festspiele, Joern Hinkel, zu dessen kommissarischem Nachfolger berufen worden. Der 47 Jahre alte Berliner inszenierte bisher zahlreiche Opern und Theaterstücke, aber auch Kurz- und Dokumentarfilme.