So kann man doch nicht Geige spielen!
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„Die Geige ist nicht da, um zu geigen, sondern um etwas zu sagen“: Alois Kottmann will, dass junge Musiker wieder zu den Ursprüngen des Geigenspielens zurückkehren. Bild: Frank Röth
Wohin man hört: Missbrauch von Talenten für primitive Selbstdarstellung. Aber wir müssen beim Musizieren zurück zum Gesang, zum Ton als Sprache, sagt ein Lehrer nach sechzig Jahren Erfahrung.
Alois Kottmann ist eine Zentralgestalt des Frankfurter Musiklebens. Als Geiger hat er viele Aufnahmen für den Hessischen Rundfunk gemacht, seit 1958 unterrichtet, sich für den Erhalt des Hoch’schen Konservatoriums eingesetzt und als einer der Ersten Musik von Clara Schumann aufgenommen, die in Frankfurt am Main starb. Am 20. Juni wird er neunzig Jahre alt. Wir trafen uns in seinem Haus in Hofheim. F.A.Z.
Wie erkennt man einen guten Geiger?
Daran, dass er die Töne als Musiksprache versteht, statt Fingerfertigkeit, Verspieltheit – das wäre noch das Angenehmste – und Selbstwirkung anzustreben und die Töne dafür nur zu benutzen. Das ist eigentlich eine Pervertierung von Musik.
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