Bei internationalen Musikwettbewerben geht es mafiös zu
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Preisverleihung beim ARD-Musikwettbewerb 2022 in der Allerheiligen Hofkirche Bild: Daniel Delang
Neue Studien legen offen, dass Juryregeln bei Musikwettbewerben gebrochen und Absprachen getroffen werden. Wäre aber die Transparenz der Jury-Entscheidungen völlig unproblematisch?
Die Aussagen werfen kein gutes Licht auf Musikwettbewerbe. Juroren berichten von Seilschaften, von Gruppendynamiken in den Jurys, bei denen sich Wortführer herausbilden und solche, die sich mehr oder weniger meinungslos einer Entscheidung anschließen; sie berichten, Zeuge geworden zu sein von sogenannten „Deals“: etwa dass der Schüler des jeweils anderen Jurors mit einer besonders hohen Punktzahl bewertet wurde. So lässt sich das allseits übliche Verbot aushebeln, für den eigenen Schüler zu stimmen.
Erzählt wird, wie Juryregeln gebrochen wurden: etwa während des Wettbewerbs keinen Kontakt zum eigenen Schüler zu haben; oder wie es vor den Wertungsspielen zu Unterrichtsanbahnungen kommt ausgehend von Teilnehmern wie von Juroren, um Kontakte herzustellen; schließlich, dass kartellartige Strukturen auftreten: Ein mehr oder weniger fester Kreis an Künstlern oder Professoren schanzt sich gegenseitig Juryteilnahmen zu, was dazu führt, dass immer die gleichen Gesichter an den Jurytischen der Wettbewerbe auftauchen.
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