Wie Söldner zu kämpfen pflegen
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Angeleitet durch Xenophon: Wolfgang Will folgt einem griechische Heer nach Asien und wieder zurück
Die Räume, die das griechische Heer seit dem Frühjahr des Jahres 401 durchquerte, sind heutzutage als Zonen von Konflikt und Gewalt geläufig: von der Mittelmeerküste nach Osten das südliche Anatolien, Nordsyrien, Mesopotamien bis nahe Babylon, von dort im Winter nach Norden am Tigris entlang, durch Ostanatolien und Armenien bis zur Südküste des Schwarzen Meeres, wo über einige See- und Landetappen schließlich Byzanz erreicht wurde. Auch die Berufsbezeichnung der Hauptakteure ist nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf aktuell wieder in aller Munde: Söldner.
Bei den Zehntausend, von denen der Bonner Althistoriker Wolfgang Will berichtet, handelte es sich um Kämpfer, die der Dreißigjährige Krieg zwischen Athen und Sparta geradezu ausgespien hatte: professionalisierte Kämpfer, großenteils von der Peloponnes, denen der Krieg nicht nur zum Broterwerb diente, sondern zur zweiten Existenz geworden war, und die selbst dann nur noch schwer in ihre Heimatstädte und Heimatregionen zurückgefunden hätten, wenn diese nicht verarmt gewesen wären. Der Übertritt vom bürgerlichen Leben in den Krieg und zurück, in jeder Milizarmee eine Herausforderung, fand für diese oftmals verrohten Gestalten nicht mehr statt.
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