An Wort und Welt gesättigt
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Eine ganze Nacht zum Stöbern! Einmal allein in einer Frankfurt Buchhandlung Bild: Frank Röth
Ein Kindheitstraum wird wahr: Ich werde für eine Nacht im Buchladen eingeschlossen. Aber droht bei dem Lektüreangebot nicht eher ein Erwachsenentrauma? Ein Gastbeitrag.
Jeder möchte einmal eingesperrt sein. Am Ort seiner Wahl. Mit Zugriff auf alles. Die eine in einer Weinhandlung, der andere in einem Süßwarenladen. Oder umgekehrt. Mein Traum seit Kindertagen ist es gewesen, eine ganze Nacht in einer Buchhandlung zu verbringen. Allein mit den Objekten meiner Begier, ungestört und ohne Zeitdruck.
Der Corona-Lockdown hat diese Sehnsucht erneuert. Als ich die heimische Bibliothek inventarisch in Augenschein nahm, entdeckte ich neben einer Vielzahl an Schätzen, die meiner Aufmerksamkeit harren, auch schmerzliche Lücken. Bei den Klassikern meist, aber auch hinsichtlich Themen, die mir bislang weniger wichtig erschienen waren. Die Vorstellung, bei diesem bibliophilen Zwischenstand einen Schlussstrich ziehen zu müssen, ließ eine leichte Panik in mir aufkommen. Ich sehnte mich stärker nach Buchhandlung denn je. Und erinnerte mich meines Kindertraums.
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